Der illegale Welpenhandel ist grausam: Unter katastrophalen Bedingungen werden Hunde in Osteuropa vermehrt und auf Online-Portalen angeboten. Die Anzeigen sind unauffällig. Fotos von niedlichen Welpen aus vermeintlich liebevoller Hobbyzucht verschleiern die wahre Herkunft der Tiere. Ein auffällig niedriger Preis für einen ansonsten teuren Rassehund war früher häufig ein Hinweis auf einen unseriösen Verkäufer.
Aber die kriminellen Hundehändler haben dazugelernt und bieten Trendrassen wie Malteser oder Labrador oft auf dem gleichen Preisniveau an, wie seriöse Züchter. Ohne Identitätsprüfung können selbst Online-Plattformen kriminelle Verkäufer nicht erkennen und ausschließen.
So funktioniert der illegale Handel mit Hunden im Internet
Hinter dem illegalen Welpenhandel steckt ein kriminelles Netz aus Vermehrern, Fahrern und Händlern. Kleinanzeigen-Portale im Internet sind wichtige Marktplätze, denn sie bieten der Welpenmafia Zugang zu vielen potenziellen Käufern.
Kriminelle Händler bieten anonym oder unter falschem Namen Welpen zum Kauf an. Richtige Informationen über die Hunde gibt es in den Anzeigen selten. Bei genügend Anfragen für einen Welpen gibt der unseriöse Verkäufer eine Bestellung bei einer oder mehreren Welpenfabriken auf. Zwischenhändler sammeln die Hunde ein und bringen sie über die Grenze nach Deutschland, wo sie an einem Übergabeort verkauft werden. Laut Angaben der EU werden so jeden Monat schätzungsweise 50.000 Welpen zwischen den europäischen Ländern gehandelt.
In Deutschland müssen bislang nur gewerbliche Händler auf Online-Plattformen Informationen zu ihrem Unternehmen angeben. Doch selbst die sind leicht zu fälschen, da die Angaben nur stichprobenartig kontrolliert werden. Kriminelle Tierhändler umgehen diese Regel, indem sie sich als Privatpersonen ausgeben. Eine Erfassung der persönlichen Daten und Angaben zum Tier findet kaum statt. Nach dem Kauf tauchen viele Händler ab, eine Strafverfolgung ist selten möglich.