Welpen

Fragen, die man beim Kauf eines Welpen stellen sollte

Das Stellen der richtigen Fragen minimiert das Risiko illegalen Welpenhändlern zum Opfer zu fallen

10.5.2022

Es kann nicht garantiert werden, dass man beim Online-Kauf eines Welpen nicht Opfer dieses grausamen Geschäfts wird. Die folgenden Fragen können allerdings  dabei helfen, nicht über den Tisch gezogen zu werden. Ein verantwortungsvoller Züchter wird sie gerne beantworten und Ihnen Informationen über die Pflege des Welpen geben.

Fragen zum Welpen

Wie alt ist der Welpe?

Die Tiere sollten nicht jünger als 8 Wochen sein und zum Abgabezeitpunkt idealerweise die 10. Lebenswoche begonnen haben. 

Bei einem Hund aus dem Ausland ist ein EU-Heimtierausweis Pflicht, denn nur damit darf er Landesgrenzen passieren. Dazu muss der Hund gechippt sein und einen wirksamen Tollwutschutz haben. 

Jungtiere aus nicht gelisteten Drittländern dürfen frühestens mit sieben Monaten nach Deutschland gebracht werden. Wurden die Welpen im Alter von 12 Wochen gegen Tollwut geimpft, erfolgt 30 Tage später eine Blutabnahme. Danach besteht eine dreimonatige Wartefrist.

Wann kann ich den Welpen mit nach Hause nehmen?

Die Tiere sollten nicht jünger als 8 oder idealerweise 10 Wochen alt sein. Wurde der Welpe aus einem anderen EU-Land importiert, muss er mindestens 15 Wochen alt sein.

Verfügt der Welpe über einen Heimtierausweis?

Im gelben, nationalen Impfpass müssen alle bereits getätigten Impfungen eingetragen sein.  

Besitzt der Welpe bereits einen Heimtierausweis, so achten Sie darauf, dass dieser in Deutschland ausgestellt wurde. Ist dies nicht der Fall, ist es ein Hinweis darauf, dass der Welpe importiert wurde. Seien Sie vorsichtig, wenn Ihnen als Grund dafür erklärt wird, dass der Tierarztbesuch im Ausland günstiger ist! 

Ist der Welpe mit einem Mikrochip versehen? 

Leider besteht in Deutschland keine einheitliche Chip- und Registrierungspflicht. Jedes Bundesland hat seine eigene Regelung – sofern es überhaupt eine gibt. 

Daher muss Ihr Welpe beim Kauf nicht zwingend gechippt oder in einem Heimtierregister registriert sein. Jedoch sollten Sie sich vor der Anschaffung eines Hundes darüber informieren, welche Regeln in Ihrem Bundesland gelten. Sollte der Welpe aus dem Ausland importiert wird, besteht allerdings eine Chippflicht.

Welche Impfungen hat der Welpe?

Für Hunde in Deutschland gibt es generell keine Impfpflicht. Es empfiehlt sich allerdings jeden Hund gegen Staupe, Parvovirose und Hepatitis sowie Leptospirose und Tollwut zu impfen. Will man mit seinem Hund ins Ausland reisen, ist eine Tollwutimpfung Pflicht. Das gleiche gilt, wenn der Hund aus dem Ausland stammt.

Ist der Welpe entwurmt?

Ein verantwortungsbewusster Züchter wird seine Welpen entwurmen, aber verlassen Sie sich nicht nur auf Worte - verlangen Sie alle relevanten medizinischen Informationen über den Welpen.

Kann ich die Welpen besuchen, bevor ich mich zum Kauf entscheide? Kann ich die Mutterhündin sehen? Kann ich auch den Vater sehen?

Wenn der Händler zögert, Sie zu sich nach Hause kommen zu lassen, um die Welpen zu sehen, oder Ihnen anbietet, den Welpen zu liefern, ist das kein gutes Zeichen. Sie sollten den Welpen immer dort besuchen, wo er geboren wurde, und auch die Mutter (und den Vater, wenn möglich) kennenlernen. Zu beachten ist, dass ein verantwortungsbewusster Züchter Sie niemals beim ersten Mal zum Kauf drängen sollte.

Kann ich die Unterlagen des Welpen vor dem Kauf einsehen?

Ein verantwortungsbewusster Züchter wird Ihnen vor dem Kauf alle Dokumente vorlegen (Heimtierausweis, Mikrochip-Informationen und falls zutreffend den Abstammungsnachweis). Wenn der Züchter den Welpen ohne Papiere verkauft, sollten Sie ein Angebot unbedingt ablehnen.

Wird für den Kauf des Welpen ein Vertrag unterzeichnet?

Es ist gesetzlich nicht festgelegt, dass ein Kaufvertrag ausgestellt werden muss. Es ist jedoch dringend zu empfehlen. In einem Vertrag werden die Kontaktdaten erfasst, der Preis des Welpen, die Chipnummer und weitere wichtige Informationen. 

Laut Gesetz gelten Tiere zwar nicht als Sache, doch solange nichts anders bestimmt ist, sind auf sie die für Sachen geltenden Vorschriften anzuwenden. Eine Garantie kann beim Kauf eines Hundes nur dann durchgesetzt werden, wenn ein Vertrag abgeschlossen wird. 

Um sich vor illegalen Händler zu schützen, ist dringend zu empfehlen, auch die Personalausweisnummer der Vertragsparteien einzutragen. Hier finden Sie einen Musterkaufvertrag für Hunde.

Ist der Welpe gesund?

Es ist wichtig, dass Sie dies mit dem Züchter abklären und sich schriftlich bestätigen lassen, z. B. im Vertrag, dass der Welpe gesund ist und auf gesundheitliche Probleme der Rasse untersucht wurde. In einigen europäischen Ländern ist es illegal, einen Hund zu verkaufen, von dem der Züchter/Verkäufer weiß, dass er krank oder nicht gesund ist. Wenn der Züchter/Verkäufer behauptet, der Welpe sei gesund, der Welpe aber in Wirklichkeit krank ist und der Verkäufer gelogen hat, ist diese Information für Sie wichtig.

Wurde der Welpe oder die Eltern auf die üblichen Krankheiten der Rasse getestet?

Es gibt eine Reihe von Tests für bestimmte Rassen, die die Elterntiere vor der Zucht und die Welpen in bestimmten Stadien durchlaufen sollten, z. B. ein Hörtest für Dalmatiner. Mehr über genetische Störungen bei Hunden können Sie hier nachlesen.

Fragen über den Züchter

Sind Sie der Züchter?

Es ist wichtig zu wissen, woher der Welpe kommt. In einigen Ländern, z. B. im Vereinigten Königreich, ist es Händlern nicht erlaubt, Welpen zu verkaufen.

Sind Sie als Züchter registriert? Haben Sie eine Registrierungsnummer?

Das EU-Tiergesundheitsgesetz schreibt vor, dass alle Züchter und Verkäufer von Hunden und Katzen bei der zuständigen Behörde registriert sein müssen. Es ist im April 2021 in Kraft getreten. Allerdings haben noch nicht alle Länder in der EU diese Vorschrift vollständig umgesetzt. Einige haben eigene Datenbanken, die jeden einzelnen Züchter, ab dem ersten gezüchteten Hund, eine eindeutige Nummer zuweist. 

Sie sollten keinen Welpen kaufen, ohne dass der Züchter eine gültige eindeutige Registrierungsnummer hat, sofern dies gesetzlich vorgeschrieben ist.

Wie viele Würfe haben Sie pro Jahr? Wie viele Würfe hat die Mutter des Welpen bis jetzt gehabt?

Laut dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. sollte eine Hündin nicht mehr als zwei Würfe innerhalb von 24 Monaten aufziehen.

Eine gesunde Hündin sollte in ihrem Leben höchstens vier Würfe haben, wobei sie dabei nicht jünger als 15 Monate und nicht älter als 8 Jahre sein darf.

Bieten Sie auch andere Rassen von Welpen an? Haben Sie Welpen anderer Farben oder anderen Alters?

Je mehr Rassen von Welpen und je mehr verschiedene Tiere der Züchter anbietet, desto größer ist das Risiko, dass es sich um einen Händler handelt, der Welpen von anderswo bezieht, um sie zu verkaufen. Diese Welpen könnten möglicherweise aus Welpenfarmen stammen und illegal importiert werden.

Wenn Sie mit den Antworten auf Ihre Fragen nicht zufrieden sind oder den Verdacht haben, dass etwas nicht stimmt, ist es besser, den Welpen nicht zu kaufen. Wenn Sie Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Züchters haben, sollten Sie ihn bei Ihren örtlichen Behörden anzeigen. Berichten Sie auch uns Ihre Erlebnisse.

Denken Sie schließlich daran, dass ein verantwortungsbewusster Züchter Ihnen ebenfalls viele Fragen stellen wird. Der Züchter will herausfinden, ob der Welpe perfekt zu Ihnen passt.

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