Furcht, Angst und Phobien bei Heimtieren
Wo sind die Unterschiede?
Aus evolutionärer Sicht gesehen, sind Furcht und Angst für Tiere lebensrettend. Diese Gefühle helfen ihnen, Bedrohungen zu vermeiden und bereiten den Körper auf mögliche sinnvolle Reaktionen vor wie Flucht oder Kampf.
Was kann Furcht, Angst und Phobien bei Heimtieren auslösen?
Jedes individuelle Heimtier reagiert unterschiedlich auf Reize. Die Reaktion ist abhängig vom Charakter, der Sozialisierung (fehlende frühe Sozialisierung), Erfahrungen (meist schlechte / negative) und genetischen Faktoren (Angst ist vererbbar). Die häufigsten Auslöser sind Menschen, Geräusche, Gegenstände und die Umgebung.
Furcht
wird als Reaktion des Bewusstseins auf eine tatsächlich vorhandene Gefahr oder Bedrohung beschrieben. Mit anderen Worten: Furcht ist eine unmittelbare Alarmreaktion auf die tatsächliche Gefahr einer lebensbedrohlichen Situation (eine Maus im Anblick einer Schlange).
Angst
kann als ein Gefühl definiert werden, das in Situationen zum Ausdruck kommt, die vom Tier als negativ / bedrohlich empfunden werden. Angst bezieht sich gewöhnlich auf „zukünftige Gefahren“, möglicherweise auftretende unangenehme Lebensverhältnisse (ein Hund hat Angst, allein zu Hause gelassen zu werden, wenn sie Halter sich zum Ausgehen anzieht).
Phobien
sind extreme Angstreaktionen. Der Anblick, die Gegenwart oder das Geräusch eines Objekts / Individuums kann phobische Reaktionen auslösen, wobei die Reaktion in keinem Verhältnis steht zur tatsächlichen „Gefahr“, die von dem Auslöser ausgehen, sie ist übertrieben. (Eine bekannte Phobie bei Hunden ist die Geräuschphobie, die extreme oder irrationale Angst vor Donner, der zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für das Tier darstellt.)
Häufigste Auslöser für Angst und Furcht bei Katzen:
- Ungewohnte Menschen / Tiere
- Unbekannte Objekte / Gerüche
- Laute Geräusche / plötzliche Bewegungen
- Weite, offene Räume
- Autofahrten
- Tierärzte
Häufigste Ängste und Phobien bei Hunden:
- Trennung vom Halter
- Unbekannte Menschen / Tiere
- Tierärzte
- Autofahrten
- „bedrohliche“ Gegenstände (Staubsauger/Treppen)
- Laute / beunruhigende Geräusche (Donner / Feuerwerk)
Wie zeigen Tiere Furcht, Angst und Phobie?
Heimtiere reagieren auf vielfältige Weise. Typische physiologische Reaktionen sind: erhöhte Herzfrequenz, Zittern, gesteigerte Atemfrequenz und Schwitzen (Schweißpfotenabdrücke). Es kann auch beobachtet werden, dass furchtsame oder ängstliche Haustiere zum Urinieren oder Kotabsetzen und zur Entleerung ihrer Analdrüse neigen.
Typische Verhaltensweisen sind: das Vermeiden von Blickkontakt, Lippenlecken, Gähnen, Kratzen und sich abwenden.
Offensichtlichere Reaktionen sind: sich verstecken, eine geduckte Haltung, am Kopf flach angelegte Ohren, weit aufgerissene Augen, eingeklemmter Schwanz (Hund). Im Allgemeinen ist es einfacher, Angst und Furcht bei Hunden zu erkennen.
Erste Reaktionen von Heimtieren
Abhängig vom individuellen Tier und seinen bisherigen Erfahrungen ist die erste Reaktion, die die meisten zeigen, der Versuch, der Situation auszuweichen.
Ist das nicht möglich, wird das Tier versuchen, der Lage zu entkommen (fliehen, sich verstecken). Ist auch das nicht möglich, wird es mit Sicherheit ein defensiv-aggressives Verhalten zeigen (sich „größer“ machen, knurren). In extremen Situationen erstarrt das Tier, was bedeutet, dass es sich buchstäblich nicht bewegen kann, wie gelähmt ist.