Pelztiere: Leiden für die Mode
Millionen Wildtiere leben und sterben auf Pelzfarmen unter grausamen Bedingungen
95 Prozent der weltweit gehandelten Felle stammen aus der Pelztierzucht, der restliche Teil wird durch Jagd und Fallenfang abgedeckt. Jedes Jahr werden weltweit etwa 100 Millionen Tiere unter grausamen Bedingungen gezüchtet und getötet.
Die meisten Pelzfarmen sind in Europa und China angesiedelt. China gilt mittlerweile als der größte Pelzproduzent der Welt, und auch als Handelsplatz für Felle hat Asien große Bedeutung. In der EU gibt es noch etwa 5.000 Pelzfarmen. Diese liegen vor allem in Dänemark, den Niederlanden, Finnland und Polen. Etwa 35 Millionen Nerze, zwei bis drei Millionen Füchse, 160.000 Marderhunde und 200.000 Chichillas werden jährlich innerhalb der EU für ihren Pelz getötet. Einen Überblick über die Situation in verschiedenen Ländern Europas finden Sie hier.
Pelzfarmen: Leben hinter Gittern
Millionen Wildtiere wie Nerze, Füchse und Marderhunde werden unter grausamen Bedingungen gezüchtet. In winzige Drahtkäfige gepfercht, leben die Tiere unter Dauerstress, Gitter an Gitter mit ihren Artgenossen.
In langen Reihen sind die Käfige etwa einen halben Meter über dem Boden aufgehängt. Kot und Urin fallen durch das Bodengitter, damit der Pelz nicht verschmutzt. Die mit einem sehr guten Geruchssinn ausgestatteten Raubtiere sind ein Leben lang einem unerträglichen Gestank ausgesetzt. Ihre empfindlichen Pfoten sind durch das Leben auf dem Käfigboden sehr häufig verletzt. Lediglich Nerzen steht eine schuhkartongroße Wohnbox zur Verfügung, ansonsten fehlen jegliche Strukturen.
Die meisten Pelztiere sind von Natur aus Einzelgänger und bewegen sich in freier Wildbahn in riesigen Revieren. Die Gefangenschaft auf engstem Raum ist für sie enorm belastend. In Pelzfarmen können die Tiere, die noch die gleichen Bedürfnisse wie ihre wildlebenden Artgenossen haben, ihr natürliches Verhalten nicht im Ansatz ausleben. Klettern, jagen oder baden ist nicht möglich.
Viele Pelztiere zeigen unter diesen Bedingungen starke Verhaltensstörungen, oft kommt es sogar zu Kannibalismus und Selbstverletzungen. Nach einigen Monaten des Dahinvegetierens werden die Tiere bei der sogenannten „Pelzernte“ vergast oder durch Stromschläge getötet.
Fallenfang – unnötig und grausam
Millionen Kojoten, Füchse, Rotluchse und andere Arten werden jährlich in Fallen gefangen. In den USA, Kanada und Russland werden dazu heute noch Tellereisen eingesetzt. Diese Fallen sind extrem grausam – aber schonend für den Pelz. Tellereisen bestehen aus zwei Metallbügeln, die nach dem Auslösen zusammenschlagen und das Tier festhalten. Gefangene Tiere sterben an Erschöpfung oder Unterkühlung. Sie beißen oder drehen sich das eingeklemmte Bein ab und erliegen dann dem Blutverlust. Überlebende Tiere werden schließlich von den Fallenstellern brutal getötet.
Auch bei Totschlag- und Schlingenfallen werden die Pelztiere keineswegs immer sofort getötet. Einmal gefangen, kämpfen die Tiere oft stunden- oder tagelang um ihr Leben, bevor sie an Erschöpfung, Hunger, Durst oder an ihren Verletzungen sterben. Aus Lebendfallen versuchen verängstigte Tiere ebenfalls zu fliehen und verletzen sich dabei.
VIER PFOTEN lehnt die Tötung von Pelztieren für die Pelzgewinnung gundsätzlich ab. Sowohl die Pelztierzucht als auch der Fallenfang zur Herstellung von Mode- und Luxusartikeln widersprechen dem ethischen Tierschutz. Deshalb setzen wir uns für ein gesetzliches Verbot der Pelztierhaltung und ein europaweites Handels- und Importverbot für Felle und Pelzprodukte ein. Unser Ziel ist ein Europa ohne Pelzfarmen und ohne Pelzmode. Dieses möchten wir mit folgenden Zwischenschritten erreichen.
Vier Pfoten fordert
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den Ausstieg großer Modeketten aus dem Echtpelzverkauf.
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gesetzliche Verbote oder mindestens strenge Vorgaben bei der Pelztierhaltung.
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eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für alle Pelzprodukte mit klaren Angaben zur Tierart, zur geographischen Herkunft und zu den Haltungsbedingungen der Tiere.
Was Sie tun können
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Verzichten Sie auf den Kauf von Pelzen und Kleidungsstücken mit Pelzbesätzen!
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Stellen Sie sicher, dass Ihr Lieblingsgeschäft pelzfrei ist. VIER PFOTEN unterstützt das internationale Fur-Free-Retailer-Program, das eine Liste von internationalen pelzfreien Unternehmen erstellt hat. Fehlt Ihr Lieblingsladen auf der Liste? Teilen Sie uns dies mit: FFR@vier-pfoten.org.
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Achten Sie auch beim Kauf von Kinderspielzeug und Heimtierartikeln auf Produkte ohne Echtpelz.
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Unterstützen Sie die Aktivitäten von VIER PFOTEN gegen die tierquälerische Pelztierhaltung.