Ente wird mittels eines Metallrohrs maschinell gefüttert

Stopfmast

Welche Tierquälerei hinter der Delikatesse „Foie Gras“ – auch Stopfleber genannt – steckt

Hinter der hochpreisigen Delikatesse „Foie Gras“ (Stopfleber oder Gänsestopfleber) steckt unfassbares Tierleid. Denn für das „Luxus-Produkt“ werden Enten und Gänse in der Stopfmast gequält und sukzessive krank gemacht.

Dreimal täglich wird den Tieren ein Metallrohr in die Speiseröhre gerammt. Durch dieses Rohr wird ihnen ein Gemisch aus Mais und purem Fett verabreicht, dass zu einer raschen Gewichtszunahme und einer krankhaften Vergrößerung der Leber führen soll. Denn auf Dauer kann die Leber die großen Mengen Fett nicht mehr verarbeiten und wächst auf  das bis zu zehnfache ihrer normalen Größe.

Vier Fakten zu Stopfmast: 

1.) Drei Wochen
dauert die Tortur

Gänse in Legebatterien

Enten werden in der Regel bis zu 15 Tage,
Gänse bis zu 21 Tage zwangsernährt.

2.) Drei sekunden dauert
eine fütterung

Gans in einem Käfig

Durch mechanisierte Systeme können bis zu 400 Tiere pro Stunde zwangsernährt werden. Sukzessive Erkrankungen werden dabei bewusst in Kauf genommen.

3.) Die FutterMenge wird
von Mal zu Mal größer

Gans wird gestopft

Durch die steigende Futtermenge vergrößert sich
die Leber krankhaft und erreicht das zehnfache ihrer normalen Größe.

4.) Die Sterblichkeitsrate liegt bei zwei bis vier PRozent

Gans wird ein Metallrohr in die Speiseröhre eingsetzt

Zum Vergleich:
In der Haltung ohne Stopfmast liegt die Sterblichkeitsrate bei etwa 0,2 Prozent. 

Was bedeutet Stopfmast für Enten und Gänse?

Durch das Stopfen steigt der Fettanteil des Körpers der Gans auf über 50 Prozent. Aufgrund ihrer Körperfülle kann sie sich am Ende ihres Lebens kaum mehr selbstständig fortbewegen. Ihre dünnen Beine halten der Last des schweren Körpers oftmals nicht mehr stand und brechen.

Außerdem führt die brutale Zwangsfütterung mittels Metallrohr zu schwerwiegenden Verletzungen der Speiseröhre. Das zeigt sich besonders dann, wenn die Tiere nach Verabreichung ihres Futters schwer hechelnd zurückgelassen werden. 

Gänse aus Stopfmast werden nicht nur für die Gewinnung von Stopfleber verwendet. Auch ihr Fleisch wird verkauft. Um Stopfmast nicht zu unterstützen, sollten Sie deshalb genau auf die Herkunft von Gänsefleisch achten.

Was sie Gegen Stopfmast tun können

  • Seien Sie vorsichtig beim Kauf von Enten- und Gänsefleisch aus Frankreich, Spanien, Bulgarien und Ungarn! Diese Länder exportieren Stopfleber.
  • Seien Sie vorsichtig bei Enten oder Gänsen ohne Innereien! Wo die Leber fehlt, kann schwer nachgewiesen werden, ob das Tier nicht gestopft wurde.
  • Beachten Sie die EWG-Nummer auf dem Produkt. Anhand der Nummer können Sie mit unserer „Informationsliste Stopfleberindustrie“ prüfen, ob das Fleisch aus einem Land mit Zwangsernährung kommt.
  • Seien Sie auch auch bei allen Gänseleberpasteten, Terrinen und ähnlichen Produkten aus Entenleber vorsichtig. Selbst Produkte mit Herkunftsland Deutschland oder Österreich können Stopfleber oder Stopfleberfleisch enthalten.
  • Vorsicht auf dem Bauernmarkt! Wer denkt, hier kommen die Enten und Gänse nur aus Deutschland oder Österreich, irrt sich gewaltig. Auch hier wird unverpacktes, frisches Geflügel aus Zwangsernährung verkauft. Fragen Sie genau nach der Herkunft!
  • Verzichten Sie im Zweifelsfall lieber auf ein Geflügelprodukt, dessen Haltung sich nicht mehr nachweisen lässt.
  • Denken Sie daran, dass auch die konventionelle Enten- und Gänsemast unter tierschutzwidrigen Bedingungen stattfindet. Wie wäre es dieses Weihnachten mit vegetarischen/veganen Alternativen oder zumindest Bio-Fleisch?

„Wie brutal der Mensch manchmal mit Tieren umgeht, zeigt sich in der Stopfleber-Produktion sehr deutlich. Für ein Produkt, das gemeinhin als Luxus angesehen wird, werden Enten und Gänse absichtlich krank gemacht.“ 

Hanna Zedlacher, VIER PFOTEN Nutztier-Expertin

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