Lebenserwartung von kaninchen
Warum wird ein Kaninchen als Heimtier bis zu 14 Jahre alt, in der industriellen Zucht aber nur knapp zwei Jahre?
Als Nutztiere werden Kaninchen vor allem für die Fleischproduktion (sogenannte Mastkaninchen), aber auch für Pelz und Angorawolle eingesetzt. Schon vor über 2.000 Jahren hielten die Römer Mastkaninchen in gemauerten Ställen. Heute leben Kaninchen in der Intensivtierhaltung meist in Drahtkäfigen. Fachleute schätzen, dass jedes Jahr etwa 30 Millionen Kaninchen in Deutschland geschlachtet werden.
Wer schon einmal Kaninchen als Heimtiere hatte, der weiß: Ihre natürliche Lebenserwartung liegt bei sechs bis 14 Jahren. Durchschnittlich werden Kaninchen etwa neun Jahre alt. Sogar Wildkaninchen, die vielen Gefahren ausgesetzt sind, können ein Lebensalter von neun Jahren erreichen.
Anders sieht es in der Intensivtierhaltung aus. Hier werden die Tiere weit vor Erreichen ihrer natürlichen Lebensdauer für die Fleischproduktion geschlachtet – oder sind gesundheitlich durch Zucht und Haltungsbedingungen so ausgelaugt, dass sie „aussortiert“ werden. So erreicht ein Mutterkaninchen gerade einmal ein Lebensalter von etwa 1,8 Jahren. Ein Mastkaninchen wird sogar nur 60 bis 70 Tage alt – es lebt also nicht einmal 2,5 Monate lang.