#BehindTheScenes im BÄRENWALD Müritz
Susanne Penschke ist Tierpflegerin im BÄRENWALD Müritz und ist seit 2021 Teil der VIER PFOTEN-Familie.
Susanne Penschke begann 2021 im BÄRENWALD Müritz zu arbeiten. Als Tierpflegerin unterstützt sie das Ziel, geretteten Bären in der Auffangstation ein artgemäßes Zuhause zu bieten. Im Interview gibt sie uns einen Einblick in ihre tägliche Arbeit mit den Braunbären.
Kannst du uns einen durchschnittlichen Arbeitstag beschreiben?
Mein Arbeitstag beginnt in der Regel morgens mit der sogenannten Zaunrunde: Das bedeutet, dass wir den gesamten inneren und äußeren Zaun ablaufen, um zu prüfen, ob alles intakt ist. Am Morgen bereiten wir auch die Honigbrötchen mit der Medizin für die einzelnen Bären vor. Das vorbereitete Futter wird zu den Bären gebracht und verfüttert. Je nachdem, wie viel Zeit wir haben, gehen wir in die Gehege, räumen auf, verstecken und verteilen das Futter. Danach müssen wir natürlich noch die Futterkästen und die Futterküche aufräumen.
Am Nachmittag fangen wir dann an, das Futter für den nächsten Tag vorzubereiten. Oft steht auch ein Training (für medizinische Untersuchungen und Fütterungen) auf dem Programm. Meine Aufgabe ist es, die Bären Ida und Otto zu trainieren, aber ich stehe noch ganz am Anfang, denn die beiden Bären sind noch nie intensiv trainiert worden und es ist ein langsamer Prozess. Derzeit bringe ich Ida bei, Futter aus einer Zange durch ein Gitter anzunehmen. Otto wird darauf trainiert, bestimmte Befehle zu befolgen, wie zum Beispiel seine Nase auf einen speziellen Stock zu legen, um tierärztliche Untersuchungen zu erleichtern.
Was ist das Besondere an deinem Job?
Die Arbeit mit Tieren, insbesondere mit Wildtieren, macht meinen Beruf so besonders. Das war schon immer ein Traum von mir. Bären sind beeindruckende Tiere.
Was ist das ungewöhnlichste Erlebnis, das du bei der Arbeit im Schutzzentrum hattest?
Die Suche nach Sindi, der Braunbärin in ihrem Gehege, war sehr aufregend und besonders. Wir hatten große Sturmschäden hier in der Auffangstation, die auch den Zaun an Sindis Gehege beschädigten. Um den Zaun zu reparieren, mussten wir Sindi aus ihrer Winterhöhle in das Bärenhaus locken. Das war für mich sehr spannend, denn es gehört nicht zum Alltagsgeschäft, dass man in ein Bärengehege geht, um nach einem Bären zu suchen. Ich war zwar nicht selbst in dem Gehege, aber es war sehr interessant. Während dieser Zeit waren weder Sindi noch die Mitarbeiter in Gefahr.
Was gefällt dir an der Arbeit im Schutzzentrum am besten?
Ich liebe natürlich die Arbeit mit unseren Bären. Außerdem genieße ich es, mit unseren Buggys oder sogar mit unserem großen Traktor hinauszufahren, um Futter oder neue Bereicherungen zu den Gehegen zu bringen.
Was ist eine der größten Herausforderungen bei der Arbeit mit Tieren/im Schutzzentrum?
Die größte Herausforderung besteht für mich darin, gemeinsam mit meinen Kollegen dafür zu sorgen, dass die Zäune, insbesondere die Elektrozäune, ordnungsgemäß funktionieren. Das ist sehr wichtig, und wir investieren viel Mühe und Arbeit in diese Aufgabe. Schließlich hat die Sicherheit für alle in der Auffangstation oberste Priorität.
Es ist auch sehr anspruchsvoll, neue Bereicherungen für die Bären zu finden. Einige Bären sind sehr, sehr schlau, und es macht Spaß, sich immer wieder neue und spannende Dinge für sie einfallen zu lassen, aber es ist auch oft schwierig. Es ist zum Beispiel nicht einfach, eine geeignete Beschäftigung für Ida zu finden. Normalerweise findet sie ziemlich schnell heraus, wie sie an das Futter kommt, das in der Bereicherung versteckt ist. Erst jetzt ist es uns gelungen, eine Bereicherung zu finden, die sie wirklich auf die Probe stellt und sie länger beschäftigt.
Hast du ein Lieblingstier in der Auffangstation? Wenn ja, warum?
Ich habe eigentlich zwei Lieblingsbären: Otto und Ida. Ich mag die Art, wie Otto in seinem großen Gehege herumstreift. Sein Verhalten ist entspannt und ausgeglichen, das liebe ich. Ida erinnert mich ein wenig an mich selbst: Sie hat ihren eigenen Kopf, und ich glaube, wir beide haben eine besondere Verbindung zueinander. Wenn ich durch das Schutzzentrum gehe, folgt sie mir am Zaun entlang. Aber vielleicht ist das auch nur wegen des Futters so.
Wie hat deine Arbeit in der Auffangstation dein Leben verändert und sich auf deine Familie/Freunde/Umfeld ausgewirkt?
Ich bin in der Region aufgewachsen. Die Arbeit im BÄRENWALD Müritz war mein erster Schritt ins Berufsleben. Ich musste Verantwortung übernehmen, aber auch mit Dingen zurechtkommen, die für mich neu waren, wie zum Beispiel Führungen für Gäste zu organisieren oder vor einer Fernsehkamera zu stehen, wenn Reportagen über unsere Auffangstation gedreht wurden.
Was machst du gerne außerhalb der Arbeit? Wofür interessierst du dich leidenschaftlich?
Wenn ich viel freie Zeit habe, fahre ich gerne an die Ostsee und treffe mich mit Freunden. Aber ich bin auch oft zu Hause bei meinen Eltern und helfe im Garten. Das macht mir sehr viel Spaß.
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