
Kampfbären in der Ukraine
VIER PFOTEN baut neues Schutzzentrum
Lemberg / Hamburg, 20. Februar 2015 – Obwohl die Haltung von Kampfbären in der Ukraine seit fast 15 Jahren verboten ist, werden hier nach wie vor Bären für das Training von Jagdhunden missbraucht. Mit der Errichtung eines zwölf Hektar großen Bärenschutzzentrums in der Westukraine nahe Lemberg gibt es für die misshandelten Tiere endlich Hoffnung auf Rettung. Der BÄRENWALD wird von der Tierschutzstiftung VIER PFOTEN in Kooperation mit dem ukrainischen Umweltministerium sowie der zuständigen Bezirksverwaltung Yavoriv gebaut. Der französische Tierfutterhersteller Royal Canin unterstützt den Bau des Schutzzentrums.
Kampfbären leiden in winzigen Betonkäfigen
Nach Schätzungen von VIER PFOTEN gibt es in der Ukraine zwischen 15 und 20 Kampfbären. Sie vegetieren in winzigen Käfigen auf bloßem Betonboden und dürfen diese nur verlassen, um zu Trainingszwecken oder bei Wettbewerben von Jagdhunden angegriffen zu werden. Die Bären erhalten meist viel zu wenig Futter und Wasser, damit sie ein schwacher Gegner für die Hunde sind. Den meisten wurden die Krallen gezogen. Wegen der starken psychischen Belastung der Bären und zahlreicher Verletzungen, die sie durch die Jagdhunde und schlechte Haltungsbedingungen erleiden, können sie meist nur eine kurze Zeitspanne für die Bärenkämpfe genutzt werden. Danach werden sie häufig an Zoos oder Restaurants als Touristenattraktion verkauft oder enden als ausgestopfte Trophäe.
Bärenkämpfe sind illegal
Der Braunbär ist in der Ukraine geschützt und darf nicht ohne Lizenz gehalten oder gezüchtet werden. Die Jagd auf Braunbären ist ebenfalls verboten. VIER PFOTEN fordert von der Regierung schärfere Kontrollen der bestehenden Gesetze sowie höhere Strafen gegen den illegalen Handel und Missbrauch von Bären zu Profitzwecken.
VIER PFOTEN schon seit 2012 in der Ukraine aktiv
In den letzten Jahren rettete VIER PFOTEN bereits drei Bären aus illegaler Privathaltung und brachte sie in das Bärenschutzzentrum Nadiya in Zhytomyr. Außerdem hat die Stiftung bereits mehrere Projekte zur Hilfe von Streunerhunden umgesetzt. In Zukunft wird VIER PFOTEN in Kooperation mit der Regierung auch verstärkt gegen die illegale Privathaltung von Bären in der Ukraine vorgehen.
Sehen Sie den Film über das Leid der Kampfbären:
Bären in Europa:
Über 80 misshandelte Bären haben wir bisher gerettet und in unseren BÄRENWÄLDERN in Bulgarien, Deutschland, im Kosovo, in Österreich und der Ukraine untergebracht.
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.