Am 26. August ist internationaler Tag des Hundes
Immer mehr Tiere werden in Tierheimen abgegeben oder ausgesetzt
Hamburg, 24. August 2022 – Am Freitag, den 26. August 2022, ist internationaler Tag des Hundes. Die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN möchte diesen Anlass nutzen, um Tierfreunde darauf hinzuweisen, dass die Anschaffung eines Hundes nicht nur viel Freude, sondern auch eine große Verantwortung bedeutet. Jedes Jahr zur Sommer- und Urlaubszeit werden Heimtiere vermehrt in Tierheimen abgegeben oder einfach ausgesetzt. In diesem Jahr fallen zusätzlich „Corona-Tiere“ ins Gewicht, die unüberlegt in der Pandemie angeschafft wurden. Eine bundesweite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht wäre ein wichtiger Schritt zur Eindämmung des Problems und würde Tierheime enorm entlasten.
Zunehmend berichten Tierheime in ganz Deutschland, dass immer mehr Heimtiere bei ihnen abgegeben werden und sie schon jetzt an ihre personellen und finanziellen Kapazitätsgrenzen stoßen. Einige mussten bereits Aufnahme-Stopps verhängen. Grund dafür sind auch abgegebene und ausgesetzte Heimtiere, die unüberlegt und aus einem Impuls heraus während der Corona-Pandemie angeschafft wurden. Besonders problematisch ist dies bei Hunden, die aus illegalem Welpenhandel stammen und über Online-Plattformen vermittelt worden sind. Jetzt, im Junghundalter, bringen diese Tiere häufig soziale Störungen oder problematisches Verhalten mit, die eine Weitervermittlung herausfordernd machen.
Hintergrundinformationen
Im Zuge der Corona-Pandemie nutzten viele Menschen die Gelegenheit, bei sich zuhause ein Heimtier einziehen zu lassen. Doch nicht jede Anschaffung war gut überlegt. Besonders die Nachfrage nach Hundewelpen stieg so stark an, dass Tierheime und Züchter:innen zeitweise keine Tiere mehr zur Vermittlung anbieten konnten. Dieser Umstand führte auch dazu, dass mehr Tiere in Osteuropa vermehrt und illegal nach Deutschland eingeführt wurden. Illegale Welpenhändler:innen konnten ihr Geschäft auf Kosten unschuldiger Tiere und ahnungsloser Käufer:innen weiter ausbauen. Zu dieser Zeit vermuteten bereits viele Tierschützer:innen und Organisationen, so auch VIER PFOTEN, dass nach der Lockerung der Beschränkungen diese „Corona-Hunde“ wieder abgegeben oder ausgesetzt werden würden.
Bundesregierung muss Versprechen aus Koalitionsvertrag endlich einlösen
VIER PFOTEN fordert seit Jahren eine bundesweite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht. Im aktuellen Koalitionsvertrag wurde diese bereits verankert, eine Umsetzung lässt jedoch noch auf sich warten. Neben der mutmaßlichen Reduktion ausgesetzter Tiere und Entlastung der Tierheime gibt es noch weitere Vorteile, die eine einheitliche Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht mit sich bringt: Zum Beispiel könnte eine Rückverfolgbarkeit bei Tierquälerei oder Beißvorfällen sichergestellt werden. Auf Menschen übertragbare Krankheiten von Hunden und Katzen, sogenannte Zoonosen, würden durch systematische veterinärmedizinische Vorsorge, die mit der Kennzeichnung und Registrierung verbunden ist, reduziert. Außerdem würde eine Pflicht zur Kennzeichnung und Registrierung bei einem entlaufenen Tier zu einer schnellen Zusammenführung von Tier und Halter:in beitragen. Auch könnten potenzielle Käufer:innen dadurch besser die genaue Herkunft eines Tieres feststellen und so verhindern, dass sie illegalen Welpenhändler:innen zum Opfer fallen.
Corinna Madjitov
Pressesprecherin HeimtiereVIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.