
Folgen auf große Worte nun endlich Taten?
Runder Tisch der Bundeslandwirtschaftsministerin zum Online-Handel mit Tieren
Hamburg/Berlin, 27. Januar 2021 – Beim heutigen digitalen Runden Tisch des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) tauschten sich Tierschutzorganisationen (so auch VIER PFOTEN), Online-Plattformen und Zuchtverbände mit Ministerin Julia Klöckner über Probleme und Lösungsansätze zum illegalen Handel mit Tieren im Internet aus. Klare Forderung des Bündnisses aus den Tierschutzorganisationen VIER PFOTEN und TASSO e.V. sowie den Online-Plattformen Deine Tierwelt und edogs: Die Bundesministerin muss dringend Gesetze erlassen, die den Online-Handel mit Tieren sicher machen und kriminelle HändlerInnen vom Markt ausschließen. Nur so kann massives Tierleid verhindert, kriminelles Handeln strafrechtlich verfolgt sowie VerbraucherInnen geschützt werden.
Im Austausch mit der Bundesministerin zeigte sich deutlich, dass großer Handlungsbedarf besteht. Ebenso war eine klare Mehrheit überzeugt, dass ein zentrales Register insbesondere für die Online-Plattformen hilfreich wäre, um den illegalen Handel mit Tieren zu unterbinden. Bundesministerin Klöckner muss die ihr verbleibenden wenigen Monate im Amt nun sinnvoll nutzen, indem sie wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz tausender Tiere erlässt. Sie darf keine wertvolle Zeit mehr verlieren.
Ungeachtet dessen wird der Zusammenschluss von engagierten Organisationen und Unternehmen voraussichtlich noch in diesem Jahr ein Lösungsmodell umsetzen. Demnach dürfen nur noch registrierte Tiere von identifizierten Personen online inseriert werden.
Stimmen aus dem Bündnis aus VIER PFOTEN, TASSO e.V. sowie Online-Plattformen Deine Tierwelt und edogs
Das grausame Geschäft des illegalen Welpenhandels
Seit Jahren nutzen Kriminelle vor allem Online-Plattformen und soziale Medien, um anonym kranke, viel zu junge und traumatisierte Tiere – vornehmlich Welpen aus Osteuropa – äußerst gewinnbringend zu verkaufen. Die Tiere werden unter grausamen Bedingungen produziert: Sie werden in dreckigen Verschlägen und Kellern geboren, bekommen keine Impfungen oder Zuneigung und müssen dann in engen Käfigen den Transport quer durch Europa ertragen. Viele sterben nach nur wenigen Tagen oder Stunden bei ihren neuen BesitzerInnen. Die Corona-Krise und das damit verbundene riesige Interesse nach Heimtieren lässt den illegalen Welpenhandel boomen. Schon vor der Krise konnte der Bedarf an Welpen nicht durch seriöse Angebote gedeckt werden. Nun ist die Nachfrage so hoch wie nie.
Weitere Informationen zum illegalen Welpenhandel finden Sie hier.
Die VIER PFOTEN Vergleichsanalyse zum illegalen Welpenhandel auf Online-Plattformen in Zeiten von Corona finden Sie hier zum herunterladen.

Susanne von Pölnitz
Pressesprecherin Wildtiere+49 152 020 170 68
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.