Tiere retten – aber richtig
VIER PFOTEN gibt Tipps, woran man eine seriöse Wildtierauffangstation erkennt
Hamburg, 07. Juli 2022 – In den sozialen Netzwerken kursieren immer wieder Fotos oder Videos von privaten Pflegestellen für Wildtiere in Not. Doch die vermeintlich gut gemeinte Hilfe geht häufig zu Lasten der Tiere. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN gibt Tipps, woran man eine seriöse Wildtierauffangstation erkennt und was aufmerksame Bürger:innen tun können, wenn sie ein Tier in Not finden.
„Verletzte oder verwaiste Wildtiere benötigen eine sachkundige Versorgung, viel Ruhe und nur den nötigsten menschlichen Kontakt, der für ihre Genesung erforderlich ist. Sie sollten weder gestreichelt werden noch mit dem Haushund kuscheln müssen. Wildtierstationen sind Krankenhäuser für wilde Tiere, in denen die Rehabilitation in Not geratener Wildtiere und die Wiederauswilderung die höchsten Ziele sind.“
Tipp: Erste Hilfe bei Tieren in Not
Wer ein verletztes oder verwaistes Wildtier findet, sollte nicht überstürzt handeln, sondern zuerst bei einer Wildtierauffangstation anrufen und die Situation schildern. Alternativ kann man sich telefonisch an das nächste Tierheim oder einen lokalen Tierschutzverein wenden und um Rat fragen, denn als Laie ist es oft schwierig, korrekt einzuschätzen, ob tatsächlich eine Notsituation vorliegt: „Uns werden leider immer wieder übereilt Rehkitze gebracht, weil die Mutter nirgends zu sehen war. Dabei bleibt die Ricke, das Muttertier, bewusst auf Distanz, solange sich ein Mensch in der Nähe aufhält. Auch Feldhasen lassen ihren Nachwuchs oft stundenlang alleine, kehren aber zur Fütterung zurück“, sagt Katharina Erdmann.
Seriöse Auffangstationen für Wildtiere können eine Genehmigung des Veterinäramtes oder der Naturschutzbehörde vorweisen. Das Tierpflegepersonal sollte zudem Erfahrung und Fachwissen in der Versorgung von Wildtieren haben und dies auch nachweisen können.
Wildtier- und Artenschutzzentrum Schleswig-Holstein
Das Wildtier- und Artenschutzzentrum Schleswig-Holstein bei Hamburg kümmert sich um verletzte und verwaiste Greifvögel, Füchse, Wildschweine und viele andere heimische Wildtiere in Not. Das höchste Ziel ist dabei stets die Wiederauswilderung nach erfolgreicher Rehabilitation. Sogenannte invasive Wildtierarten wie Waschbären oder amerikanische Nerze, Tiere, die nicht wieder ausgewildert werden dürfen, finden auf dem 2,6 Hektar großen Gelände in Klein Offenseth-Sparrieshoop ein permanentes Zuhause. Jedes Jahr werden in der von Christian und Katharina Erdmann geführten Wildtierstation weit mehr als 2.000 verletzte, verwaiste oder hilflose Wildtiere abgegeben und umsorgt. Seit 2010 unterstützt die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN das engagierte Team der Auffangstation mit einer jährlichen Förderung von 100.000 Euro.
Weitere Informationen über das Wildtier- und Artenschutzzentrum finden Sie hier.
Katharina Erdmann steht für Interviews zur Verfügung.
Susanne von Pölnitz
Pressesprecherin Wildtiere+49 152 020 170 68
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.