Mahnwache vor dem BMEL – VIER PFOTEN demonstriert gegen grausame Tiertransporte
Wiederkehrende Mahnwache im Tierschutz-Bündnis jeden zweiten Mittwoch – bis die Bundesregierung ein Verbot für Tiertransporte in Drittstaaten erlässt
Hamburg/Berlin, 19. Juni 2023 – VIER PFOTEN wird ab dieser Woche als Teil des Tierschutznetzwerks Kräfte bündeln (TNKB) regelmäßige Mahnwachen vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durchführen, um auf das Leid der Tiere auf grausamen Langstreckentransporten in Drittländer hinzuweisen. Auftakt der Aktion ist am Mittwoch, den 21. Juni 2023. Ab dann wird die Mahnwache jeden ersten und dritten Mittwoch des Monats stattfinden, bis die Bundesregierung ein Verbot für Drittlandexporte erlässt.
Nach wie vor werden jedes Jahr Zehntausende Rinder von Deutschland aus in EU-Länder und in weit entfernte Drittstaaten wie Algerien, Usbekistan oder nach Ägypten transportiert. Dabei sprechen zahlreiche Gründe für ein nationales Verbot von Transporten lebender Tiere in Drittstaaten: Die Tiere leiden tage- oder wochenlang unter Hitze oder Kälte, Durst, Hunger, Verletzungen, Stress und Angst, vorgeschriebene Pausen werden nicht eingehalten, Kontrollen finden kaum statt und außerhalb der EU kann die Einhaltung des Tierschutzgesetzes gar nicht mehr gewährleistet oder überprüft werden. Solche Transporte sollten für die deutsche Bundesregierung, besonders mit grüner Beteiligung, untragbar sein – gleiches gilt eine zukunftsorientierte EU.
Deshalb wendet sich VIER PFOTEN direkt an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, indem die internationale Stiftung für Tierschutz ab dem 21. Juni 2023 gemeinsam mit weiteren Organisationen des TNKB an jedem ersten und dritten Mittwoch des Monats eine Mahnwache vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft abhält.
„Trotz der vielfach belegten unhaltbaren Zustände werden noch immer grausame Tiertransporte von deutschen Behörden genehmigt. Schiffstransporte sind besonders qualvoll, bei der Verladung erleiden Tiere immer wieder Knochenbrüche oder sie sterben bei den wochenlangen Überfahrten, Tierärzte sind nicht an Bord“, sagt Ina Müller-Arnke, Expertin für Tiertransporte bei VIER PFOTEN.
Nadine Miesterek, Kampagnenverantwortliche für den Bereich Tiertransporte bei VIER PFOTEN Deutschland spricht eine Einladung an den Bundesminister aus: „Wir haben immer wieder Briefe geschrieben – leider haben wir nie eine Antwort von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir oder aus seinem Haus erhalten. Wir laden ihn herzlich ein, am 21. Juni 2023 mit uns ein nationales Transportverbot lebender Tiere in Drittländer zu erörtern.“
Einladung für Medienvertreter:innen:
Auftakt-Mahnwache gegen grausame Tiertransporte
21. Juni 2023, 12 bis 14 Uhr
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin
Interviewpartner:innen vor Ort: Rüdiger Jürgensen, Ina Müller-Arnke, Nadine Miesterek
Forderungen von VIER PFOTEN an die Bundes- und EU-Politik
VIER PFOTEN fordert ein nationales Verbot von Langstreckentransporten und Transporten lebender Tiere in Drittländer. Mehrere Rechtsgutachten belegen, dass ein nationales Drittlandexportverbot möglich ist, darunter eines vom Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages. Auch die aktuelle Überarbeitung des Tierschutzgesetzes würde es ermöglichen, ein Verbot solcher Transporte direkt im Gesetz zu verankern. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir selbst hat im Rat für Landwirtschaft und Fischerei deutliche Verbesserungen für Tiertransporte gefordert. Deutschland muss vorangehen und zeigen, dass diese Verbesserungen hierzulande umsetzbar und gewollt sind. Die Bundesregierung muss sich auch auf EU-Ebene weiter für ein EU-weites Verbot dieser Transporte einsetzen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Oliver Windhorst
Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft+49 151 183 515 30
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.