
Missstände in der Tierhaltung gesehen
VIER PFOTEN gibt Tipps was als Zeuge von Tierleid zu tun ist
Hamburg, 01. März 2018 - Plötzlich wird man Zeuge von Tierquälerei. Oder zweifelt daran, ob die Tierhaltung des Nachbarn tiergerecht ist. VIER PFOTEN zeigt auf, wann dringender Handlungsbedarf besteht und Sie sich kümmern sollten.
Ein freundliches Wort
Laut Erfahrung der Expertin basieren mangelhafte Haltungsbedingungen von Heim- und Nutztieren häufig nicht auf Absicht oder Böswilligkeit, sondern Unkenntnis oder fehlendem Interesse für die Bedürfnisse der Tiere. Deshalb hilft es manchmal schon, dem Halter freundlich zu erklären, dass sein Tier leidet und ihm gleichzeitig entsprechende Abhilfen aufzuzeigen.
Doch es gibt auch Situationen, die sofortiges Handeln erfordern.
Sofortiges Handeln notwendig
- ein Tier wird geschlagen oder misshandelt
- Sie beobachten offensichtlich kranke oder verletzte Tiere
- ein Tier hat sich irgendwo verkeilt und kommt ohne Hilfe nicht mehr heraus (z.B. ein Schaf, das mit dem Kopf in einem Zaun hängen geblieben ist)
- Tiere befinden sich in verlassenen Tiertransportern, die irgendwo abgestellt sind
- ein Tier liegt verletzt oder leblos auf der Weide oder im Stall
- Rinder, Schweine in dunklen oder zu kleinen Ställen oder in Ställen mit sehr schlechter Luftqualität
- Sie bemerken angebundene Rinder mit zu engen oder eingewachsenen Halsketten, angebundene Kälber (letzteres ist verboten)
- Tiere, die Witterungsbedingungen ohne jeglichem Schutz ausgesetzt sind, fehlende Tränken/Wasserbottiche
- Tiere in schlechtem Ernährungs- oder Pflegezustand, z.B. mit überlangen Klauen oder Hufen
Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob es sich um eine tierschutzrelevante Haltung handelt oder haben Sie Informationen aus dritter Hand erhalten, empfiehlt Ihnen VIER PFOTEN folgende Vorgehensweise:
1. Sichern Sie Beweise.
Dokumentieren Sie den Vorfall mit Fotos oder Videos und notieren Sie die Adresse oder prägen sich die genaue Lage des Ortes ein. Auch Zeugen und die eigene Bereitschaft, als Zeuge aufzutreten, sind wichtige Ergänzungen.
2. Nehmen Sie Kontakt zum Veterinäramt auf.
Übergeben Sie die Beweise zusammen mit einer präzisen Beschreibung der Situation an das zuständige Veterinäramt.
3. Erstatten Sie Anzeige.
Sie haben die Möglichkeit, Anzeige gegen den Halter bei der zuständigen Polizeibehörde oder direkt bei der Staatsanwaltschaft zu erstatten.
4. Sprechen Sie Helfer vor Ort an.
Versuchen Sie, lokale Tierschutzgruppen oder Tierheime mit ins Boot zu holen. Gemeinsam kann man mehr erreichen.
Hat man einen Missstand in der Tierhaltung gemeldet, sollte man auch bei der Nachsorge Verantwortung zeigen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.vier-pfoten.de/service/ratgeber/zeuge-von-tierleid/
Gern vermitteln wir Ihnen ein Interview mit Ina Müller-Arnke, Agraringenieurin
VIER PFOTEN

Susanne von Pölnitz
Pressesprecherin Wildtiere+49 152 020 170 68
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.