Am 28. September ist Welttollwuttag
Illegaler Welpenhandel birgt Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier
Hamburg, 27. September 2022 – Am 28. September ist Welttollwuttag. Die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN nimmt dies zum Anlass, um vor dieser gefährlichen Krankheit zu warnen, die auch Hunde aus illegalem Handel einschleppen könnten: Durch den Import von ungeimpften und zu jungen Welpen, die aus nicht tollwutfreien Ländern stammen, besteht stets die Gefahr, dass die hoch ansteckende Krankheit nach Deutschland gelangt. Erst vergangenes Jahr im September konnte eine Tollwuterkrankung bei einem Welpen in Bremen festgestellt werden.
Welpen können erst ab der zwölften Woche wirksam gegen Tollwut geimpft werden, danach dauert es drei Wochen, bis der Schutz wirksam ist. Doch geschmuggelte Welpen aus illegalem Handel sind meist viel zu jung für die Schutzimpfung. Häufig leiden die Tiere auf Grund ihres viel zu schwachen Immunsystems unter hochansteckenden Krankheiten wie Parvovirose, Staupe oder Giardien.
„Um Gesundheitsrisiken einzugrenzen und immenses Tierleid zu verhindern, muss der illegale Welpenhandel gestoppt werden. Dafür müssen Online-Plattformen, die Hauptverkaufskanäle für illegale Welpenhändlerinnen und Welpenhändler, endlich entsprechend reguliert werden: Wir fordern die Bundesregierung auf, ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag endlich umzusetzen und Gesetze für den Online-Handel mit Tieren einzuführen“, sagt Karina Omelyanovskaya.
Hunde unter sechs Monaten besonders häufig von Tollwut betroffen
Tollwut wird vor allem durch einen Biss von infizierten Tieren auch auf den Menschen übertragen und verläuft in der Regel tödlich. Außerdem kann die Krankheit durch Kratzer, Abschürfungen oder offene Wunden, die mit Speichel oder anderem potenziell infektiösen Material eines tollwütigen Tieres in Berührung gekommen sind, weitergereicht werden. Fast alle menschlichen Tollwutfälle aus der jüngeren Vergangenheit wurden von Hunden übertragen. Besonders häufig sind Welpen unter sechs Monaten von der Krankheit betroffen. Eine Übertragung auf heimische Tiere und Menschen ist unabhängig von der Herkunft des Erregers.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich 59.000 Menschen an Tollwut. Die Dunkelziffer ist weitaus höher. In Deutschland starb im Jahr 2007 zum letzten Mal ein Mensch an Tollwut. Er war zuvor in Marokko von einem streunenden Hund gebissen worden. Seit 2008 gilt Deutschland als tollwutfrei. Der letzte bekannte Tollwutfall in Deutschland bei einem Hund ereignete sich im September 2021 bei einem importierten Welpen aus Südosteuropa.
Weitere Informationen zum illegalen Welpenhandel finden Sie hier.
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.