Meerschweinchen - ihre häufigsten Erkrankungen

Ratgeber für Meerschweinchen-Halter

29.7.2019

Meerschweinchen sind in der Regel robuste Tiere. Es gibt jedoch eine Reihe an Krankheiten, die als häufigste Erkrankungen bei Meerschweinchen gelten. Meerschweinchenhalter sollten sie kennen, um erste Anzeichen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können.

Alle Meerschweinchen sind verschieden. Entsprechen unterschiedlich treten die fünf häufigsten Erkrankungen bei den Tieren auf. Wichtig ist, auf jede Abweichung der Normalität beim „Meeri“ zu achten sei es das Fressverhalten, der Stuhlgang, Haarausfall, Schwellungen, Kratzen und vieles mehr.

Die sechs häufigsten Erkrankungen

1. Magen- und Darmerkrankungen: Ein gesundes Meerschweinchen frisst und scheidet normal Kot aus. Rührt es sein Futter nicht mehr, setzt es weniger oder gar keinen Kot mehr ab oder hat es Durchfall, muss der Ursache auf den Grund gegangen werden. Diese kann u.a. in einer falschen Ernährung, in Zahnproblemen, in einer zu schnellen Futterumstellung und Virusinfektionen liegen.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Verabreichung von rohfaserreicher Nahrung
  • Darreichung von ausreichend Saftfutter und Heu
  • Plötzliche Futterumstellung vermeiden
  • Regelmäßige Zahnkontrolle

2. Hautprobleme: Meerschweinchen neigen zu Pilzinfektionen. Einige Tiere können Träger des Pilzes sein, ohne Krankheitszeichen zu zeigen. Belastende Einflüsse wie unzureichende Ernährung, mangelhafte Haltung, Stress durch zu viele weitere Meerschweinchen können zum Ausbruch der Krankheit führen. Meist betroffen sind das Gesicht, der Kopf und die Ohren. Der Pilzbefall kann sich jedoch auch auf Rücken und Beine ausbreiten. Die Stellen jucken, das Meerschweinchen verliert dort Haare und es bildet sich gewöhnlich Schorf. Pilzinfektionen können auf andere Meerschweinchen sowie auf Menschen übertragen werden.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Ständige Kontrolle der Tiere
  • Luftfeuchtigkeit auf einem gesunden Maß halten
  • Stress vermeiden

3. Parasiten: Flöhe, Läuse, Haarlinge und Milben sind keine Seltenheit bei Meerschweinchen. Während Flöhe und/oder deren Ausscheidungen sowie Läuse und deren Eier und Haarlinge gut auf der Haut und in dem Fell der Meerschweinchen zu sehen sind, können Milben nur mikroskopisch diagnostiziert werden. Anzeichen von Parasitenbefall sind gewöhnlich großer Juckreiz, das befallene Meerschweinchen kratzt sich stark, es hat kahle Stellen verkrustete Hautareale. Meerschweinchen können die Parasiten von anderen Tieren übernommen haben oder gar über das Einstreu.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Ausgewogene Ernährung
  • Einwandfreie Hygiene im Käfig
  • Jeden Neuzugang auf Parasiten untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen
  • Regelmäßige Parasitenkontrolle
  • Parasitenmittel (nach Absprache mit dem Tierarzt)
  • Stress vermeiden (notfallsdie Gruppenzusammensetzung ändern, um Stress durch Rangordnung zu verhindern)

4. Gebärmutter- und Eierstockerkrankungen: Meerschweinchen entwickeln Erkrankungen der Gebärmutter und Eierstöcke häufig. Häufige Vorkommnisse sind Gebärmutterentzündungen, Eierstockzysten und verschiedene Krebserkrankungen.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Eine Ovariohysterektomie (Entfernung der Eierstöcke sowie eines Großteils der Gebärmutter) kann vorbeugend sein. Die Entscheidung hierzu sollte jedoch erst und ausschließlich nach einem Gespräch mit dem Tierarzt fallen!

5. Erkrankungen der Atemwege: Meerschweinchen können schnell eine Infektion der oberen Atemwege entwickeln, im schlimmsten Fall sogar eine Lungenentzündung. Ansteckungen können vom Meerschweinchen auf andere Tiere und andersherum erfolgen und können zudem durch Stress schneller ausgelöst werden.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Käfig hygienisch rein und sauber halten
  • Jeglichen Stress für das Tier vermeiden (gemäßigte Geräusche, kein unsachgemäßes Hochheben
  • Staubarmes Einstreuedding should not be dusty
  • Zugluft beim Gehege vermeiden
  • Meerschweinchen von erkrankten Tieren fernhalten
  • Hände waschen, bevor das Meerschweinchen angefasst wird
  • Ausgewogene Ernährung

Harnprobleme: Meerschweinchen sind sehr anfällig für Harnsteine. Diese bilden sich meist in der Blase, einige jedoch in der Niere selbst. Harnsteine können sich im Harnleiter oder der Harnröhre ansammeln, was einen lebensbedrohlichen Verschluss zur Folge haben kann. Anzeichen für Harnprobleme beim Meerschweinchen sind Blut im Urin, das Tier strengt sich beim Harnlassen an, es nimmt eine gekrümmte Haltung an, es gibt Schmerzgeräusche während des Urinierens von sich. Liegt ein Verschluss vor, kann das Meerschweinchen überhaupt keinen Urin absetzen. 

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Eine ausgewogene Ernährung
  • Stets frisches und kalziumarmes Wasser aus sauberen Trinkflaschen
  • Ein stets sauberer Käfig mit trockenem Einstreu
  • Das Fell am Hintern kurz und dadurch trocken halten

Fazit

Die angefügten Erkrankungen sind nur ein Teil der gesamten Krankheiten, von denen Meerschweinchen betroffen werden können und die aufgelisteten Vorbeugemaßnahmen ein paar Beispiele von mehreren. Nach der Devise „vorbeugen ist besser als heilen“ wird jederverantwortungsvoller Halter von Meerschweinchen sein Möglichstes tun, dass sein kleiner Liebling nicht erkrankt. Ein jährlicher Gesundheitscheck ist ein weiterer Schritt, Meerschweinchen ein gesundes Leben zu bereiten.

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