Mann mit Hund an der Leine

Grundlagen der Hundeerziehung

Wie lernen Hunde? 

4.4.2024

Hunde lernen, wie die meisten Tiere, hauptsächlich durch assoziatives Lernen (d. h. klassische und operante Konditionierung), welches eine Kombination aus Beobachtungen, Assoziationen und Erfahrungen im Laufe der Zeit bzw. des Lebens sein kann (weitere Einzelheiten sehen Sie unten). Dies hilft ihnen, die Zukunft besser vorherzusehen, entsprechende Entscheidungen über bevorstehende Ereignisse zu treffen und sich angemessen an veränderte Umstände und/oder Umgebungen anzupassen. Um ein effektives Hundetraining durchzuführen und ein harmonisches Zusammenleben mit Hunden in einer vom Menschen geprägten Umgebung zu gewährleisten, ist es von grundlegender Bedeutung zu verstehen, wie Hunde lernen.

Bei jeder Methode zur Ausbildung von Hunden sollte die Belohnung im Vordergrund stehen und die Entscheidung mitzumachen, wenn möglich dem Hund überlassen werden. Wenn Sie Ihrem Hund eine Belohnung anbieten, die er wirklich mag – sei es Futter, Spielzeug, Zuneigung oder mündliches Lob – wenn er ein gewünschtes Verhalten zeigt, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass er dieses Verhalten häufiger zeigt.

Genau wie Menschen sind Hunde opportunistische Wesen, die ständig nach dem bestmöglichen Ergebnis und Zustand streben. Je stärker also die Motivation des Hundes ist, eine bestimmte Belohnung zu erhalten, desto einfacher wird es, ihm gewünschte Verhaltensweisen beizubringen und eine positive Lernumgebung zu schaffen. Daher ist es wichtig herauszufinden, was Ihrem Hund wirklich Spaß macht und welche Vorlieben bzw. Belohnungen er am liebsten hat.

kleiner Hund mit Geschirr und Leine

Grundprinzipien, wie Hunde lernen

A) Nicht-assoziatives Lernen

  • Gewöhnung, Desensibilisierung und Gegenkonditionierung: Dabei handelt es sich um Anwendungstechniken, mit denen die Reaktion eines Hundes auf einen bestimmten Reiz verändert werden kann. 
    • Gewöhnung ist die einfachste Form der drei und bedeutet, sich im Laufe der Zeit allmählich an die Anwesenheit ständig wiederholter Reize zu gewöhnen. Dadurch wird die anfänglich meist heftige Reaktion mit der Zeit reduziert. Dieser Prozess hilft, zwischen wichtigen, potenziell gefährlichen und eher unwichtigen Reizen zu unterscheiden. Die Reaktion kann jedoch wieder intensiver ausfallen, wenn die Reize längere Zeit nicht vorhanden waren (Spontanerholung) oder ein anderer interessanter Reiz auftritt, sogenannte Dishabituation. 
    • Bei der Desensibilisierung wird die Konfrontation gegenüber einem Reiz allmählich erhöht, beginnend mit einer niedrigen Intensitätsstufe, um die Reaktion des Hundes mit der Zeit zu verringern. Vorsicht: Bei der Sensibilisierung passiert genau das Gegenteil und die Reaktion auf denselben Reiz wird immer stärker, z. B. bei permanenter Reizüberflutung (sog. Flooding). 
    • Bei der Gegenkonditionierung wird der Reiz mit etwas Positivem in Verbindung gebracht und erfordert eine konstante und sofortige Belohnung, wann immer der spezifische Reiz auftritt.

B) Assoziatives Lernen

  • Klassische Konditionierung: Bei dieser Art des Lernens geht es darum, Assoziationen zwischen verschiedenen Reizen herzustellen. Im berühmten Experiment von Iwan Pawlow aus dem Jahr 1905 lernten Hunde, den Klang einer Glocke (neutraler Reiz) mit dem Erscheinen von Futter (unbedingter Reiz) zu verknüpfen. Nach vielen Wiederholungen und im Laufe der Zeit reichte allein der Klang der Glocke aus, um eine Speichelreaktion hervorzurufen (ohne dass Nahrung vorhanden war). Im Hundetraining wird diese Art der Konditionierung häufig eingesetzt, um positive Erlebnisse mit bestimmten Hinweisen oder Signalen zu verknüpfen. Bei diesem Lerntyp geht es um spezifische Reiz-Reaktions-Beziehungen, die Emotionen hervorrufen und somit immer auch beinhalten. Daher passiert es ständig und kann nicht vermieden werden. Hunde lernen grundsätzlich immer, bilden Assoziationen und speichern diese Erfahrungen/Erinnerungen ab, die dann einen großen Einfluss auf kommende Ereignisse oder Situationen haben.
  • Operante Konditionierung: Dies ist eine Form des Lernens, bei der das Auftreten (zukünftiger) Verhaltensweisen durch deren Wirkung und die daraus resultierenden Konsequenzen beeinflusst wird. B.F. Skinner und E.L. Thorndike führten dieses Konzept ein, das auf dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ basiert und einen weiteren Schlüsselaspekt der Hundeerziehung darstellt. Es gibt vier verschiedene Möglichkeiten von Verhaltenskonsequenzen, die sogenannten Quadranten der operanten Konditionierung:
    • Positive Verstärkung: Etwas Angenehmes hinzufügen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass ein Verhalten erneut auftritt. Geben Sie Ihrem Hund zum Beispiel ein Leckerli, wenn er sich nach dem entsprechenden Signal „Sitz“ hinsetzt (hervorgerufene Emotion: Freude).
    • Negative Verstärkung: Etwas Unangenehmes entfernen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass ein Verhalten erneut auftritt. Zum Beispiel den Abstand zu einem Stressor vergrößern oder diesen entfernen, z. B. ein anderer vorbeikommender Hund, wenn der erste Hund während des Trainings ruhig bleibt (hervorgerufene Emotion: Erleichterung).
    • Positive Bestrafung: Etwas Unangenehmes hinzufügen, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass ein Verhalten erneut auftritt. Wenn Sie zum Beispiel „Nein!“ rufen oder jegliche Art von Gewalt (z. B. körperliche) gegen Ihren Hund oder aversive Trainingsmethoden/-geräte anwenden, z. B. wenn Ihr Hund Menschen anspringt, um sie zu begrüßen (hervorgerufene Emotion: Angst).
    • Negative Bestrafung: Etwas Angenehmes entfernen, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass ein Verhalten erneut auftritt. Entziehen Sie Ihrem Hund beispielsweise kurz die Aufmerksamkeit oder nehmen Sie ihm das Spielzeug weg, wenn er Sie beim Spielen beißt (hervorgerufene Emotionen: Frustration oder Wut).

Die Begriffe „positiv“ und „negativ“ müssen in diesem Zusammenhang in einem mathematischen Sinne gesehen werden, welches bedeutet, dass etwas hinzugefügt wird (d. h. positiv: R+, P+) und etwas weggenommen wird (d. h. negativ: R-, P-). R und P stehen in diesem Fall für Engl. Reinforcement (Bestärkung) und Punishment (Strafe).  

C) Wahrnehmungsbezogenes und komplexes Lernen

Bei dieser Art des Lernens handelt es sich um Prozesse, die über das Erlernen von Zusammenhängen und Konsequenzen des gezeigten Verhaltens hinausgehen. Es erfordert die Fähigkeit zum abstrakten Denken und zur (hypothetischen, mentalen) Problemlösung, um die kausalen Zusammenhänge zu verstehen und sich entsprechend zu verhalten und zu reagieren.

  • Beobachtendes Lernen und Nachahmung: Hunde können auch lernen, indem sie andere Hunde oder sogar Menschen beobachten. Hierbei handelt es sich um eine Form des sozialen Lernens, bei dem Verhaltensweisen durch Beobachtung und Nachahmung anderer erworben werden. Beim Do-as-I-do-Trainingsansatz (aus Engl. Mach-es-nach) geht es zum Beispiel darum, dem Hund bestimmte Verhaltensweisen vorzuführen, die er anschließend nachahmt. Diese Trainingsmethode eignet sich beispielsweise hervorragend für Aufgaben wie das Assistenzhundetraining und alltägliche Routineaufgaben wie das Öffnen von Türen oder das Bedienen der Waschmaschine. Selbstverständlich müssen die Aufgaben im Rahmen der körperlichen Möglichkeiten des Hundes liegen. Es ist wichtig anzumerken, dass es laufende Forschungen zur Hundekognition verschiedener Forschungsgruppen weltweit gibt, u. a. dem Clever Dog Lab in Wien, Österreich, die darauf abzielen, zu untersuchen, inwieweit Hunde kausale Zusammenhänge verstehen und irrelevante Verhaltensweisen nachahmen können, ähnlich wie Kinder.
Frau kuschelt mit Hund

Positive Hundeerziehung

Wie sieht ein solches Training aus?

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Wie man Hunde erfolgreich trainiert? 

Konsistenz und Timing

Einer der wichtigsten Faktoren beim Hundetraining ist Konsistenz. Hunde lernen am besten, wenn sie klare und gleichbleibende Signale (d. h. Sicht- und Hörzeichen) und Belohnungen erhalten und positive Konsequenzen erfahren, insbesondere nachdem sie korrekte Verhaltensweisen gezeigt haben. Auch das Timing ist entscheidend; Belohnungen müssen unmittelbar nach dem Auftreten des gewünschten Verhaltens verabreicht werden oder erfolgen. Es ist wichtig, das richtige Verhalten zu bestärken, bevor der Hund beginnt, unterschiedliche oder unerwünschte Verhaltensweisen zu zeigen. In diesem Fall ist es auch hilfreich, alternative Verhaltensweisen zu trainieren, die das unerwünschte Verhalten ersetzen oder mit ihm nicht vereinbar sind. Zum Beispiel einem Hund beizubringen, sich bei der Begrüßung von Menschen hinzusetzen, anstatt sie anzuspringen.

Wiederholungen, Üben und Generalisierung

Hunde profitieren wie Menschen von Wiederholen und regelmäßiges Trainieren. Die konsequente Verstärkung gewünschter Verhaltensweisen trägt dazu bei, diese im Laufe der Zeit zu festigen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Generalisierung; alle trainierten Verhaltensweisen und Übungen müssen wiederholt in verschiedenen Umgebungen und unter verschiedenen Umständen geübt werden, um sicherzustellen, dass sie später jederzeit zuverlässig ausgeführt werden können. Daher ist es hilfreich, mit dem Training neuer Verhaltensweisen erst in reizarmen Umgebungen zu beginnen und dann schrittweise den Ablenkungsgrad zu erhöhen und die Umgebung zu verändern.

Motivation und Engagement

Hunde lernen schneller, wenn sie hoch motiviert und engagiert sind und wenn die Übungen in kleine, machbare Schritte unterteilt werden, um Frustration oder geistige Überlastung zu vermeiden. Wenn Sie herausfinden, welche Belohnungen, Spiele oder Aktivitäten Ihrem Hund besonders Spaß machen, kann dies den Trainingsprozess und -erfolg erheblich verbessern. Wenn Sie dafür sorgen, dass das Hundetraining für beide Seiten angenehm und unkompliziert ist, wird es erfreulicher und effektiver.

Denken Sie daran, dass jeder Hund einzigartig ist und in seinem eigenen Tempo lernt. Darüber hinaus können sich Rassenunterschiede auf die Vorlieben und Lernfähigkeiten eines Hundes auswirken, basierend auf verschiedenen rassespezifischen Selektionsfaktoren, wie z. B. der Neigung zur Zusammenarbeit, Kooperation oder Unabhängigkeit, körperlichen Fähigkeiten usw.

In der Regel werden positive Verstärkung und entscheidungsbasierte Hundetrainingsmethoden empfohlen, da sie eine angenehme Lernerfahrung schaffen und zum Aufbau einer starken Bindung zwischen dem Hund und seinem Halter beitragen.

VIER PFOTEN

VIER PFOTEN lehnt alle Formen aversiver Hundetrainingsmethoden oder -geräte ab, die Angst, Stress, Schmerzen oder Leid verursachen, da sie sich nachteilig auf die Beziehung zwischen Hund und Mensch auswirken. Darüber hinaus können wiederholte negative Erfahrungen in der Hundeerziehung und im täglichen Leben dazu führen, dass Hunde in Zustände geraten, die als erlernte Hilflosigkeit oder Depression bekannt sind.

Wenn Sie neu im Hundetraining sind oder Fragen dazu haben, ziehen Sie bitte in Betracht, sich von einem professionellen Hundetrainer beraten zu lassen, um den richtigen Einstieg zu finden.

Wie Sie den richtigen Hundetrainer oder die richtige Hundeschule finden

Einige Empfehlungen hilfreicher Grundsignale und Übungen

Sitz

Eine der ersten Trainingsübungen besteht darin, Ihrem Hund das Sitzen beizubringen. Halten Sie zunächst einfach ein Leckerli über die Nase Ihres Hundes und bewegen Sie es langsam in Richtung Hinterkopf/Rücken. Wenn der Hund der Bewegung des Leckerlis folgt und sich hinsetzt, geben Sie ihm das Leckerli. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals, um dem Hund zu vermitteln, dass er das Leckerchen bekommt, wenn sein Hintern den Boden berührt. Wenn Ihr Vierbeiner sicher weiß, wie er das gewünschte Verhalten ausführen soll, können Sie damit beginnen, ein bestimmtes Handzeichen zu etablieren, z. B. erhobener Zeigefinger oder ein Hörzeichen wie „Sitz“. Aus ethischer und lerntheoretischer Sicht ist es wichtig, dass Sie Ihren Hund in keiner Weise körperlich manipulieren, also z. B. den Hintern des Hundes in Richtung Boden drücken. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie jemand auf einen Stuhl schubsen oder drücken würde, damit Sie sich setzen? Versuchen Sie immer, Ihren Hund sanft, verständlich und fair zu erziehen.

Komm her/Rückruf

Der Rückruf ist eine der wichtigsten Übungen und sollte regelmäßig wertschätzt und belohnt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass Ihr Hund zurückkommt, wann immer er gerufen wird. Am einfachsten ist es zunächst, den Hund immer dann zu rufen, wenn man sein Futter zubereitet, um dies als wichtigste und hochwertige Belohnung zu nutzen. Beginnen Sie das Training wie gewohnt in einer ablenkungsarmen Umgebung, z. B. rufen Sie Ihren Hund zu Hause aus einiger Entfernung und loben und belohnen Sie ihn großzügig dafür, dass er zu Ihnen kommt. 

Wenn Sie beginnen, Ihren vierbeinigen Freund im Freien zu trainieren, befestigen Sie eine nicht ausziehbare Leine (mindestens zwei Meter lang) an Ihrem Hund in der „Sitz“-Position und fixieren Sie sie an Ihrer Hüfte, damit Sie die Hände frei haben. Dann laden Sie Ihren Hund freundlich ein, zu Ihnen zu kommen, indem Sie „Komm“ oder „Hier“ sagen und, wenn Sie möchten, Ihren Vierbeiner mit freudig aufgeregter, fröhlicher, eher hoher Stimme mit seinem Namen ansprechen. 

Wenn der Hund zu Ihnen kommt, überschütten Sie ihn mit Lob und geben Sie ihm ein hochwertiges Leckerli. Wenn der Rückruf nach mehreren Wiederholungen (im Laufe der Zeit) sehr gut funktioniert und Sie möchten, dass Ihr Hund vor Ihnen sitzt, belohnen Sie ihn zunächst dafür, dass er zu Ihnen gekommen ist, bitten Sie ihn dann, sich zu setzen und geben Sie ihm ein zweites Leckerli. 

Wenn Sie diese Reihenfolge konsequent einhalten, wird sich Ihr vierbeiniger Freund automatisch hinsetzen, wenn er Sie erreicht, sodass Sie ihn für beide Verhaltensweisen gleichzeitig belohnen können.

Bei Fuß

Positionieren Sie Ihren Hund mit der Leine in der Hand auf Kniehöhe auf Ihrer linken Seite. Beginnen Sie mit dem linken Fuß zuerst loszugehen, während Sie Ihren Hund mit seinem Namen ansprechen und das „bei Fuß“-Signal geben. Geben Sie Leckerlis und positive Verstärkung, wenn der Hund richtig läuft. Wenn der Hund zunächst Schwierigkeiten hat, das Konzept zu verstehen, rufen Sie ihn zurück und ziehen Sie bei Bedarf vorsichtig an der Leine, um ihn wieder in die richtige Position zu bringen, und beginnen Sie mit der Übung erneut. Um die Übung für den Hund zu vereinfachen, können Sie auch Zieltraining nutzen. Zum Beispiel: Lassen Sie den Hund auf Ihre Hand (d. h. Ihr Ziel) über seinem Kopf schauen, während er neben Ihnen geht. Für den Menschen- und den Hunderücken ist es besser, wenn der Hund lernt, auf beiden Seiten „Fuß gehen“ zu können. In Wettbewerben, Prüfungen etc. wird meist verlangt, dass Hunde auf der linken Seite Ihres Menschens gehen.

Bleiben und ausruhen

Beginnen Sie mit dem Training der „Bleib“-Übung mit Ihrem Hund im Sitzen oder Liegen. Stellen Sie sich vor Ihren Hund, sagen Sie „Bleib“ und fügen Sie, wenn Sie möchten, seinen Namen hinzu. Bewegen Sie sich zu Beginn nicht, halten Sie Augenkontakt und lassen Sie den Hund ca. 10 Sekunden lang in der Bleib-/Warteposition. Sollten Sie den Clicker als Hilfsmittel im Hundetraining verwenden, clicken Sie dann entweder, um das richtige Verhalten zu markieren, oder lassen Sie ihn mit dem Wort „Okay“ oder „Frei“ losgehen und belohnen Sie Ihren Hund z. B. mit einem Leckerbissen. Wiederholen Sie anschließend die gleiche Übung und erhöhen Sie die Verweildauer in der gleichen Position schrittweise auf bis zu 1 Minute. 

Sobald der Hund gelernt hat, was das Signal „Bleib“ bedeutet und still bleibt, bis die jeweilige Übung (oder der Trainingsschritt) beendet ist, können Sie während des Übens langsam den Abstand zu Ihrem Hund vergrößern und den Hund längere Zeit bleiben lassen, immer weiter von ihnen entfernt. Belohnen Sie den Hund immer dann, wenn er das richtige/gewünschte Verhalten zeigt, um die Motivation aufrechtzuerhalten.

Besonders im ersten Jahr ist es wichtig, Ihrem Hund beizubringen, dass er sich zwischen dem Training, Aktivitäten während des Tagesablaufs usw. ausreichend ausruhen kann. Ja, es ist gut, Ihren Hund geistig und körperlich auszulasten, aber er braucht auch Zeit dafür, sich zu erholen und die gelernten Erfahrungen zu verarbeiten. Denken Sie daran, dass Hunde 16 bis 18 Stunden am Tag schlafen müssen – junge und alte Hunde sogar noch mehr. 

Darüber hinaus sollten sie lernen, dass es bestimmte Zeiten im Laufe des Tages gibt, in denen der Halter nicht verfügbar oder nicht in der Lage ist, sie zu „unterhalten“ oder sich mit dem Hund zu beschäftigen. Auch hier spielen Impulskontrolle und Frustrationstoleranz eine Rolle. In kleinen Schritten und im Laufe der Zeit können Hunde lernen, dass menschliche Aufmerksamkeit oder attraktive Ressourcen manchmal nicht sofort verfügbar sind oder verzögert gegeben werden.

Gehen an lockerer Leine

Natürlich ist die Außenwelt für Hunde sehr spannend, z. B. viele interessante Orte zum Schnüffeln, Hundefreunde zum Treffen, Menschen, die herumlaufen usw. Daher ist es hilfreich, Ihrem Hund beizubringen, an lockerer Leine zu laufen, anstatt dass er Sie zu den attraktiven Orten zieht, zu denen er gehen möchte. Versuchen Sie, Ihren Hund zu bestärken und zu belohnen, wenn die Leine locker ist, bevor er anfängt, daran zu ziehen. 

Sie können auch ein Sprachsignal wie „Langsam“ festlegen. Auch hier ist es wichtig, dass Sie das Signal sagen, bevor der Hund an der Leine zieht und Sie somit vorher das richtige Verhalten verstärken. Anstatt selbst an der Leine zu ziehen, um Ihren Hund näher zu Ihnen zu bringen, laden Sie ihn ein, auf Sie zuzukommen und ihn darin zu bestärken, an lockerer Leine neben Ihnen zu gehen. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals, aber lassen Sie den Hund zwischendurch an der langen Leine gehen und schnüffeln usw., damit die Übung auch für ihn Spaß macht. Für den Hund kann es frustrierend sein, ständig so langsam zu gehen, wie wir Menschen es tun. 

Generell empfiehlt VIER PFOTEN die Verwendung eines Brustgeschirrs anstelle eines Halsbandes, da dies gesünder für den Hund ist, da dann der Druck der gespannten Leine nicht so punktuell auf den Hals des Hundes wirkt. Die Verwendung eines breiten Halsbandes ist am besten möglich, nachdem der Hund bereits gelernt hat, an der lockeren Leine zu laufen.

Tierarztbesuche

Da Sie regelmäßig zum Tierarzt gehen sollten, um sicherzustellen, dass Ihr Hund gesund bleibt, ist es hilfreich, eine positive Assoziation und Lernerfahrung mit Ihrem/Ihrer Tierarzt/Tierärztin, dem Team und der Tierarztpraxis/Ordination aufzubauen. Besuchen Sie daher so schnell wie möglich Ihren Tierarzt und machen Sie es zu einem lustigen Erlebnis für Ihren Hund, z. B. vereinbaren Sie einen Termin und gehen Sie durch den Wartebereich, treffen Sie den Tierarzt, der dem Hund ein paar Leckerlis gibt, und gehen Sie dann wieder. 

Wiederholen Sie diese Übung einige Male, bevor Sie einen echten Tierarzttermin haben, der möglicherweise unangenehme Behandlungen wie Impfungen oder Eingriffe mit sich bringt. Ein weiterer hilfreicher Ratschlag ist hier, so früh wie möglich mit dem sogenannten medizinischen Vorbereitungs-Training (im Engl. Medical Training) mit Ihrem Hund zu beginnen. Aber bitte versuchen Sie, Ihren Hund nicht mit neuen Übungen, Umgebungen, Menschen usw. zu überfordern, insbesondere wenn er noch ein Welpe ist.  

Wichtig, Schritt für Schritt und in kleinen Dosen.

Hund mit Retrieverleine

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Tipps zum Hundetraining für unterwegs

  • „Baby Steps“ (Baby-Schritte, d. h. Trainingsaufgabe in kleine, erreichbare Schritte aufteilen)
  • Positive Lernatmosphäre (ruhig, freundlich und motivierend bleiben; Frustration vermeiden)
  • Trainingskriterien (immer nur ein Kriterium erschweren)
  • Seien Sie geduldig (geben Sie dem Hund Zeit, das gegebene Signal zu verarbeiten und darauf zu reagieren)
  • ein Schritt zurück (wenn ein Trainingskriterium zu schwierig ist, gehen Sie einen Schritt zurück und machen Sie es machbar)
  • Belohnung (geeignete Belohnungen für den Hund und entsprechend der Übung verwenden)
  • Wahl (stellen Sie sicher, dass der Hund immer eine Wahl freiwillig mitzumachen hat)
  • Seien Sie vorhersehbar (bleiben Sie fair und vermeiden Sie Enttäuschungen/Frustrationen)
  • Motivation (Motivation und Leistungsniveau aufrechterhalten)
  • Variable Verstärkung (bauen Sie Locken ab)
  • Rituale (feste Trainingsbeginn- und -endrituale geben Konzentration und ein Gefühl von Sicherheit)
  • Stresssignale (Achten Sie darauf, die Körpersprache Ihres Hundes richtig zu lesen, um Erschöpfung, Überlastung usw. zu vermeiden)
  • Trainingszeit (lieber viele kurze als wenige zu lange Trainingseinheiten pro Tag)
  • Ende der Trainingseinheit (immer am besten Leistungspunkt aufhören)
  • Spaß (Hundetraining soll beiden Seiten Spaß machen)

Denken Sie daran, dass Sie immer die Verhaltensweisen Ihres Hundes bekommen bzw. die von ihm gezeigt werden, die Sie verstärken (bewusst oder unbewusst).

AAI Hündin Kaya

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