DIE ENTWICKLUNG BEI KATZENWELPEN
Katzen werden blind und taub geboren, entwickeln aber gleich nach der Geburt starke Sinne
Am Anfang überwiegt angeborenes Verhalten: Katzenwelpen werden blind und taub geboren. Sie reagieren aber von Anfang an sehr sensibel auf Berührungen wie etwa das Putzen der Mutter. Ist ein Katzenwelpe vom Wurf getrennt oder hat es Hunger, stößt es einen speziellen Ruf aus, den die Mutter von dem fremder Katzenwelpen unterscheiden kann.
Der Geruchssinn der Kleinen ist schon bei der Geburt gut entwickelt, denn jede junge Katze erkennt bei der Mutter seine eigene Zitze am spezifischen Geruch. Diese natürliche Regulierung ermöglicht Frieden bei der Fütterung, denn bereits bei den neugeborenen Katzen ist das Verhalten zur Verteidigung der eigenen Ansprüche sehr stark ausgeprägt. Auch der Tastsinn funktioniert bereits mit der Geburt, während Augen- und Ohrenkanäle vorerst verschlossen sind. Nach etwa zehn Tagen öffnen sich die Augen und der Gehörgang.
Bereits im Alter von fünf Wochen sind die außergewöhnlich guten Sinne der Katze (Geruchs-, Gehör-, Geschmacks-, Seh- und Tastsinn), die ihr weiteres (Über-) Leben bestimmen, voll entwickelt.
Sensible Phase
Für die gesunde und soziale Entwicklung müssen die neugeborenen Katzen mindestens bis zur achten Woche Kontakt zur Mutter und den Geschwistern haben. Der Wurf stellt bis zur Entwöhnung ein enges soziales Gefüge dar. Bei einem ausreichenden Nahrungsangebot kann ein Familienverband auch darüber hinaus problemlos zusammenleben.
Die Sozialisierung des Katzenwelpen findet von der zweiten bis zur siebten (manchmal auch bis zur zehnten) Lebenswoche statt. In dieser Zeit sollte das junge Tier viele Erfahrungen machen. Diese Erfahrungen sind auch extrem wichtig für eine gesunde Gehirnentwicklung. Lernt die Katze hingegen kaum etwas kennen, kann sie auch später nicht viele Reize verarbeiten und kommt daher zeitlebens schlechter mit ihrer Umwelt zurecht.
Erfahrungen, die Katzen machen sollten:
Für eine positive Mensch-Tier-Beziehung
Um später gut zurecht zu kommen,
Auch der Kontakt zu Artgenossen und anderen Tieren ist sehr wichtig,
Katzen, die in dieser Phase keinen Kontakt mit Menschen hatten (z.B. Nachkommen von Streuner-katzen, die erst später gefunden werden), können später nicht in engem Kontakt mit Menschen leben. Sie in eine Wohnung zu sperren, führt automatisch zu Angst, Aggression und/ oder Unsauberkeit. Diese Kätzchen sollten kastriert, markiert, wieder in ihrem Revier freigelassen und durch Futterstellen versorgt werden!
Umwelt erkunden und spielen
Gegen Ende des ersten Lebensmonats beginnen die Kätzchen damit, die Umwelt zu erkunden. Durch das gemeinsame Spielen unter den Wurfgeschwistern und mit der Mutter lernen sie die Feinheiten der Katzensprache sowie das soziale Verhalten untereinander kennen. Bereits ab der sechsten Lebenswoche beginnen die Jungen, sich mit der Jagd und dem Kämpfen zu beschäftigen.
Beim Spielen ist die Vorstellungskraft der Kätzchen aufs Äußerste gespannt. Das regelmäßige Spielen stellt für sie ein gutes Training für das spätere Überleben dar. Die Kätzchen machen durch die spielerischen Aktivitäten Erfahrungen mit ihrer Umwelt und werden behutsam auf die Welt der Erwachsenen vorbereitet.
Mit 12 bis 16 Wochen werden die Katzen immer unabhängiger. Die Pubertät beginnt zwischen dem fünften und achten Lebensmonat; in dieser Zeit werden die jungen Katzen auch geschlechtsreif. Bei ungleichgeschlechtlichen Pärchen sowie bei Katzen, die Freigang haben ist deshalb eine frühe Kastration im Alter von drei bis vier Monaten vorteilhaft. Das Zusammenleben der Katzen verläuft dadurch harmonischer und ungewollte Trächtigkeit wird sicher verhindert.