Die Katze - Ihre Verbreitung und Bedeutung in verschiedenen Kulturen
Diese Tierart hat in vielen Kulturen der Welt große Bedeutung
Forschungen zeigten, dass die heutige Hauskatze auf zwei große Abstammungslinien zurückblicken kann, was DNA-Analysen von Katzenüberresten in verschiedenen Teilen der Welt (Europa, Nord- und Ostafrika und Südwestasien) und aus unterschiedlichen Zeitabschnitten bestätigen. Demnach trägt sowohl die südwestasiatische als auch die nordafrikanische Falbkatze (felis silvestris lybica), zum Genpool der heutigen Katze bei.
Die Katze und der Mensch
Eine Linie tauchte vor ca. 7.000 Jahren im heutigen Jordanien, Israel, Libanon, Syrien, den Süden der Türkei, Kurdistan, Süd-Irak und dem westlichen Iran auf und verbreitete sich von dort nord- und westwärts nach Europa aus. Die andere Linie kommt aus Ägypten, sie strömte in den gesamten Mittelmeerraum. Katzenfunde in verschiedenen Landschaftsbereichen deuten darauf hin, dass sich die Katze über die damaligen Land- und Seehandelswege verbreitete.
Die früheste bekannte Verbindung zwischen Katzen und Menschen reicht bis vor etwa 9500 Jahren und somit zu den Anfängen des Ackerbaus im Nahen Osten zurück. Angezogen von den Nahrungsvorräten näherten sich die Katzen menschlichen Besiedlungen und schützten als Vernichter von Ratten und Mäusen die Nahrungsmittelvorräte. Katze und Mensch lebten in einer nützlichen Ko-Existenz. Ob die Katze zu dieser Zeit schon eine Domestizierung erfuhr, bleibt strittig. Es liegen Beweise vor, dass sich das Katzengenom in dieser Zeit nicht wesentlich von dem der afrikanischen Wildkatze (Felis silvestris lybica) unterschied und somit die Katze mehr ein Wild- als ein Haustier war. Stimmiger ist wohl die Aussage, dass sich die Katze selbst domestiziert hat, indem sie sich entschied, in der Nähe von Menschen zu leben, wo sie Nahrung in Form von Nagetieren fand, die wiederum angezogen wurden durch die Nahrungsmittel der Menschen.
Die Katze wurde im alten Ägypten in der 5. und 6. Dynastie (ca. 2465 – 2150 v.u.Z.) zum heiligen Tier erklärt. Vorher hatte sie sich dem Menschen angeschlossen, der -auf welche Art auch immer- für Futter sorgte. Die Ägypter schätzten die Katze, sie war ein gerngesehener Gast, da sie die Nahrungsmittel vor Nagetieren schützte. Ihr sanftes und nützliches Wesen war es wohl, was ihr letztendlich Tür und Tor öffnete für ein Leben in Häusern. Dort wurde sie zum Hausgötzen und galt in ganz Ägypten als verehrungswürdig und heilig, aber auch zu diesem Zeitpunkt war sie nicht unbedingt domestiziert.
Da bis dato keine Belege vorliegen, die etwas anderes beweisen muss man davon ausgehen, dass eine Domestizierung der Katze nicht vor 1500 v.Ch. stattfand.
Die Katze in anderen Kulturen
Die Katze war schon in vielen Kulturen bekannt, bevor sie in Europa eine Erwähnung fand. Man sieht sie auf Fliesen, liest in der Literatur über sie und kann sie auf Bildern und als Skulpturen sehen. Die Katze nahm überall eine besondere Stellung ein. Wie bereits beschrieben, wurde sie im alten Ägypten vergöttert und hatte eine eigene Göttin, Bastet. Wer eine Katze tötete, wurde mit dem Tod bestraft. Starb eine Katze, rasierten sich alle dazugehörigen Hausbewohner die Augenbrauen. Die verstorbenen Katzen wurden einbalsamiert und in heiligen Gefäßen begraben.
Katzen werden in beiden großen Epen des alten Indien erwähnt (ca. 500 – 400 v.Chr.). Und -wer hätte das gedacht- die berühmte Geschichte vom gestiefelten Kater stammt ursprünglich aus einer indischen Volkserzählung.
Eine Sage in Persien besagt, dass die Katze magisch erschaffen wurde. Es wird dem Prophet Muhammed nachgesagt, dass er sehr vernarrt war in Katzen. Legenden und Geschichten ranken sich um ihn und seine Lieblingskatze Meuzza.
Im alten China wurde die Göttin Li Shou in Katzengestalt dargestellt. Ihr brachte man auch Bitten und Opfer dar, damit sie Schädlinge fernhielt. Ein alter Mythos erzählt zudem, dass die Götter am Anfang der Welt Katzen dazu ernannten, die Leitung über ihre neue Schöpfung zu beaufsichtigen. Die Tiere schliefen jedoch lieber unter den Kirschbäumen und spielten mit herabfallenden Blüten, als sich derart profanen Aufgaben zu widmen.
Eine Legende in Japan besagt, dass eine Katze außerhalb eines Tempels anerkennend ihre Pfote hob, als der Kaiser vorbeiging. Angezogen von der Katze entging er dem Tod durch einen Blitz, der dort einschlug, wo er vorher stand. Die winkende Katze ist heute ein begehrter Glücksbringer in Japan.
In Griechenland und Rom wurden die Katzen weniger als Schädlingsvernichter gehalten (dafür hatte man domestizierte Wiesel). In diesen Kulturen galt sie als Symbol der Unabhängigkeit (Rom) und war insgesamt sehr hoch angesehen.
In Großbritannien stammt die früheste Erwähnung von Katzen aus dem Jahr 936 n.Ch., als Hywel Dda, Prinz of Wales, Gesetze zum Schutz der Katzen erließ.
Quellenverweis
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