Hybrid-Katzen sind das Ergebnis aus einer Paarung zwischen einer (domestizierten) Hauskatze / einem Hauskater (seltener) und einer Wildkatzenart hervorgehen. Die Paarung mit einer Wildkatze verleiht dem Nachwuchs ein außergewöhnliches Aussehen, welches dem eines Wildtieres ähnelt. Bekannte Rassen sind zum Beispiel:  

• Savannah-Katzen: Kreuzung aus Serval (Leptailurus serval¹) und Hauskatze (Felis catus²)
• Caracat: Kreuzung aus Karakal (Caracal caracal³) und Hauskatze
• Bengalkatze: Kreuzung aus Asiatische Leopard (Prionailurus bengalensis⁴)- und Hauskatze
• Chausie: Kreuzung aus Schleichkatze (Felis chaus⁵) - und Hauskatze.

Der erste Nachwuchs aus dieser Kreuzung trägt die Bezeichnung F1 (F= Filial- oder Folgegeneration⁶). Diese Tiere haben noch einen hohen Anteil ihres wilden Elternteils in sich. Der Nachwuchs aus einer F1- und Hauskatzenpaarung bildet die F2-Generation usw.⁷ Mit jeder nachfolgenden Generation nimmt der Anteil der Wildkatzengene ab. Ab F5 gelten die Katzen nicht mehr als Hybridkatzen und dürfen von Privatpersonen legal gehalten werden (je nach Gesetzeslage des Landes oder der lokalen Vorschriften).

Wichtig: Bevor Sie eine Hybridkatze kaufen oder adoptieren, müssen Sie sich unbedingt darüber informieren, wie die staatliche oder lokale Gesetzgebung in Ihrem Land ist. Sie gibt vor, ab welcher Generation und unter welchen Auflagen Sie diese exotische Rasse halten dürfen.

Es ist wichtig zu begreifen, dass Wild- und Hauskatzen keine natürlichen Zuchtpartner sind; sie paaren sich nur, wenn sie dazu gezwungen werden.⁸ 

Für die weibliche Hauskatze kann die Paarung - in Abhängigkeit vom wilden Paarungspartner – erheblichen Stress, Schmerzen, Leiden und in einigen Fällen sogar den Tod durch den kräftigen Nackenbiss bedeuten. 

Um das zu verdeutlichen: Das Männchen wartet den richtigen Moment ab und stürzt sich dann von hinten auf das Weibchen, beißt es in den Nacken und drückt es auf den Boden, während es seinen mit Widerhaken versehenen Penis⁹ in die Vagina der Katze einführt. Wenn sich der Kater anschließend zurückzieht, verletzen die nach hinten gerichteten Stacheln seines Penis die Vagina des Weibchens¹⁰; ein Vorgang, der für die Katze alles andere als angenehm ist. 

Bei der Paarung eines männlichen Karakals mit einer Hauskatze z. B., ist das weibliche Tier in Bezug auf seine Körpergröße und Gewicht dem Kater gegenüber deutlich unterlegen (männlicher Karakal bis zu 125 cm lang / Schulterhöhe bis zu 50 cm / bis zu 19 kg Gewicht^3,11 zu Hauskatze 51 cm lang / Schulterhöhe bis zu 25 cm / bis zu 5 kg schwer¹²). Dieses "Ungleichgewicht" kann zu erheblichen Schmerzen und zu Schäden beim weiblichen Tier führen.

Haus- und Wildkatzen haben jeweils eine unterschiedliche Anzahl an Chromosomen, was zu einer erhöhten Rate an tot geborenem Nachwuchs erhöht^13,14 und zu Unfruchtbarkeit bei den männlichen Hybriden bis zur F3-Generation führen kann¹⁵, weshalb meistens weibliche Hauskatzen für die Zucht herangezogen werden. 

Erschwerend kommt hinzu, dass die Tragezeiten der beiden Spezies verschieden sind (Hauskatze 52 – 74 Tage¹⁶ und z. B. Karakal 68 – 81 Tage³). Für die Babys, die aus einer derartigen Paarung hervorkommen, kann dies bedeuten, dass sie zu früh oder tot geboren werden.¹⁷ Da die Hybridwelpen deutlich größer sind als normale Katzenbabys, kann es zu Schwerstgeburten kommen, die das Muttertier oftmals nicht überlebt.¹⁸ Bei Wildkatzenmüttern besteht die Gefahr, dass sie ihre Jungtiere als zu klein ablehnen.¹⁹

Hybridkatzen sind anfällig für gesundheitliche Probleme. Zu den am häufigsten beobachteten Erkrankungen bei den Tieren zählen chronische Darmentzündungen (Inflammatory Bowel Disease), Durchfälle²⁰, hartnäckige Infektionen mit einem Darmparasiten (Tritrichomonas foetus), hypertrophe Kardiomyopathie (eine Herzmuskelerkrankung) ^21,22 sowie progressiver Netzhautschwund und verrenkte Kniescheiben.²³ Obwohl diese gesundheitlichen Einschränkungen auch Hauskatzen betreffen können, ist bei Hybridkatzen ein höheres Aufkommen zu beobachten.¹⁷

Die Haltung von Hybrid-Katzen der ersten Generationen ist nicht ohne Grund entweder verboten oder an strenge Auflagen geknüpft. Ihr hoher Anteil an Wildtiergenen macht ein harmonisches Zusammenleben mit ihnen nahezu unmöglich. 

Selbst die Haltung der Tiere aus den späteren Generationen, die in einigen Ländern für Privatpersonen erlaubt ist, kann problematisch sein. So ergab eine Umfrage unter Bengalkatzenbesitzer:innen, dass die am häufigsten auftretenden Problemverhaltensweisen zerstörerischer Natur sind. Diese treten häufig auf, wenn sie die Tiere sich langweilen und nicht jagen können²⁴, gefolgt von „Pica“ -einer Fressstörung, bei der die Katzen Gegenstände fressen, die nicht zum Futter gehören, einer gesteigerten Aggression gegenüber anderen Tieren und dem Urinieren außerhalb der Katzentoilette (ähnlich wie beim „Markieren ihres Territoriums“).²⁵ Sie sind auch für ihr lautes Jaulen in der Nacht bekannt²⁰, das dem Verhalten ihrer wilden Artgenossen ähnelt.