Früh geborene Wildtiere – Was Sie unbedingt beachten müssen
VIER PFOTEN bittet Spaziergänger um erhöhte Aufmerksamkeit
Im Normalfall werden die Jungtiere bei Wildtieren im Frühjahr geboren. Der Grund dafür ist die sogenannte Keimruhe. Dabei wird die Entwicklung des Embryos unterbrochen und die Tragzeit verlängert. Dadurch soll verhindert werden, dass der Nachwuchs nicht zu Zeiten auf die Welt kommt, in denen das Futterangebot für die Aufzucht nicht optimal ist.
Rehkitze werden in der Regel im Frühjahr geboren, wenn es genügend Nahrung für Mutter und Kind gibt. Auch Marder, Dachs, Hermelin und Braunbär bringen ihre Jungtiere nach dem Winter zur Welt.
Dennoch kann es vorkommen, dass man schon im Januar Rehkitze mit ihren Müttern antrifft.
Erhöhtes Risiko bei Geburten im Winter
Zwar ist nicht ganz klar, was die genauen Gründe für eine Zunahme der Geburten sehr früh im Jahr sind, vor allem bei den eisigen Temperaturen zu dieser Zeit des Jahres. Der Biologe und Wildtierexperte Florian Eiserlo sieht jedoch mehrere Gründe, warum dies der Fall sein könnte.
Der Experten-Rat: Nicht zu früh eingreifen
Wenn Sie in der kalten Jahreszeit ein Kitz oder auch ein anderes Jungtier entdecken, sollten Sie es nicht gleich aufnehmen. Die Tiere sind Meister der Anpassung und kommen auch mit scheinbar ungünstigen Witterungsbedingungen zurecht. Stattdessen sollten Sie sich an diese Regeln halten:
- Ruhe bewahren und das Tier aus angemessener Entfernung beobachten. Oft ist das Muttertier ganz in der Nähe.
- Nur wenn das Tier schwach oder gar verletzt ist, sollten Sie sich an die nächstgelegene Wildtierstation wenden.
- Hunde sollten bei Spaziergängen durch Wald und Flur stets angeleint sein und der Hundehalter sollte die Wege nicht verlassen.