Rettung Bärin Jeta

Aug. 2017

Belitsa

Rettung Bärin Jeta

Neues Zuhause für einen der traurigsten Bären Europas

Die 2001 geborene Jeta wurde jahrelang von ihrem Besitzer im Sommer bei Hitze an einer Kette, die an einem Ring durch ihre Nase befestigt war, über albanische Strände, durch Städte und touristische Sehenswürdigkeiten geführt und Leuten für kleine Geldbeträge als Motiv für ein Selfie-Foto angeboten. Jedes Ziehen an der Kette verursachte große Schmerzen. Wenn sie nicht arbeiten musste, lebte sie auf dem blanken Betonboden in einem dunklen Schuppen vor dem Haus ihres Besitzers in Korca. Im Jahr 2016 haben die albanischen Behörden dem VIER PFOTEN Tierärzteteam geholfen, sie zu befreien. Das Team sedierte den Bären, bestückte sie mit einem Mikrochip, entfernte ihren Nasenring und untersuchte sie. Sie fanden heraus, dass der fast zahnlose Bär mehrere blutende Löcher in der Nase hatte, unterernährt war und an einer Augenerkrankung litt. Trotz ihres geschwächten Zustands konnte Jeta die Reise in den Zoo von Tirana antreten.

Wir freuen uns, dass Jeta nicht mehr leiden muss. Aber wir haben noch nicht alle unsere Ziele erreicht, denn in Albanien leben immer noch rund 40 bis 50 Bären unter erschreckenden Bedingungen.

Thomas Pietsch, VIER PFOTEN Experte für Wildtiere

Keine Selfies mehr mit Jeta unter der brennenden Sonne

Transfer zum BÄRENWALD Belitsa

Im August 2017 haben wir es endlich geschafft, Bärin Jeta in den BÄRENWALD Belitsa, den wir in Zusammenarbeit mit der FONDATION BRIGITTE BARDOT betreiben, zu überführen. Dort hat sie ein großes Außengehege, in der Jeta ein friedliches und glückliches Leben führen kann.

Jeta wird nie wieder einen Ring durch die Nase tragen müssen

Update Juni 2020 - Riku und Jeta sind wieder verreint

Es scheint, als könnten sie es kaum erwarten, dort aufzuholen, wo sie vor dem Winterschlaf aufgehört haben.

Letztes Jahr haben wir von der Sozialisierung von Riku und Jeta berichtet. Sie haben jeden Augenblick in ihrem ewigen Zuhause im BÄRENWALD Belitsa genossen. Tatsächlich hatten sie einen tollen Sommer und Herbst zusammen, aber aufgrund von Rikus energischer Persönlichkeit (er wollte die ganze Zeit spielen) und Jetas Vorliebe, sich auf die Winterruhe vorzubereiten, beschloss unser Team vor Ort, sie im Winter zu trennen. Danach hatten beide Bären einen friedlichen Winter und verbrachten einige gute Monate in der Winterruhe.

Als jedoch die Paarungszeit näher rückte, beschloss das Team zu Beginn des Frühlings, sie wieder zusammenzuführen, und seitdem sind sie ständig zusammen.

Zu sehen, wie sie so glücklich sind, ist eine Inspiration für uns alle, und es ist fast unmöglich, sich vorzustellen, dass Riku und Jeta vor ihrer Rettung «zwei der traurigsten Bären Europas»  waren.

Heute leben Riku und Jeta zusammen mit der Bären Nastasja. Wenn Jeta mal etwas Ruhe braucht, dann beschäftigt sich Riku mit Nastasja.

Ein Schritt näher an einem Ende der Privathaltung von Bären in Albanien

Nachdem in den letzten Jahren mehr als 30 Bären aus schlechten Haltungsbedingungen gerettet wurden und der Druck durch verschiedenen nationale und internationale NGOs in Albanien stieg, entschloss die Regierung im Oktober 2019 endlich die Maßnahmen gegen Umweltverbrechen zu verschärfen. 

Das "Gesetz über den Schutz und die Erhaltung der Wildfauna" wurde geändert. Infolgedessen soll ein "Nationaler Rat für die Wildfauna" eingerichtet werden, dessen Hauptaufgabe es ist, das neue Gesetz zu überwachen und zu dessen Umsetzung beizutragen. Obwohl das Gesetz die Haltung von Bären in Albanien nicht ausdrücklich verbietet, sind in Albanien nur noch sehr wenige Bären in schlechter Haltung gefangen. Für die verbleibenden Bären und anderen einheimischen Wildtierarten plant die albanische Regierung, ein Schutzgebiet in der Nähe von Tirana einzurichten.

Save the saddest bears

Es gibt immer noch Bären, die unsere Hilfe brauchen

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