Anfang des Jahres starteten die Umweltschutzbehörde von Montenegro (EPA) und die örtliche NRO "Zentrum für Vogelschutz und -forschung von Montenegro" (CZIP) eine Rettungsaktion, um ein fünf Monate altes Löwenbaby zu finden. Er war aus seiner illegalen privaten Gefangenschaft entkommen.

Nach einer Woche intensiver Suche begann das Rettungsteam die Hoffnung zu verlieren, ihn lebend zu finden. Bei den kalten Wintertemperaturen war die Überlebenschance des Löwenjungen gering. Dennoch wurde die Suche nach ihm fortgesetzt, und nach zehn Tagen wurde er schließlich gefunden – keinen Tag zu spät. 

Im Keller eines verlassenen alten Hauses lag ein zitterndes, schwaches und unterernährtes Löwenjunges, das nicht ahnte, wie viel Glück es gerade gehabt hatte. Er war nicht nur dem illegalen Handel mit Großkatzen und Löwen entkommen, sondern wurde auch von den richtigen Leuten gefunden. In einem verzweifelten letzten Versuch, das Löwenjunge zu finden und dessen Flucht endgültig zu beenden, wären beinahe Jäger eingesetzt worden.

Glücklicherweise wurde er an einen sicheren Ort gebracht und eine Gruppe engagierter Freiwilliger, sowie VIER PFOTEN Großkatzenexperten versorgten ihn mit der dringend benötigten medizinischen Hilfe. Das arme Jungtier war nicht länger hilf- und namenlos. Einer der Tierpfleger, die sich zuerst um ihn kümmerten, gab ihm einen besonderen Namen - seinen eigenen: Nikola.

Schon kurz nach seiner Ankunft war klar, dass dies nur eine vorübergehende Lösung für Nikola sein konnte. Er braucht nach dem traumatischen Start ins Leben dringend ein artgemäßes Langzeitzuhause. VIER PFOTEN erklärte sich sofort bereit, das kleine Löwenbaby aufzunehmen und ihm die Pflege und Umgebung zu bieten, die er verdient. Im FELIDA Großkatzenschutzzentrum in den Niederlanden hat Nikola die Chance, sein Leben in einem artgemäßen Gehege in vollen Zügen zu genießen.

Es ist unklar, was mit seiner Mutter geschah, aber wahrscheinlich wurde er ihr viel zu früh weggenommen und musste ganz alleine aufwachsen. Leider ist Nikola keine Ausnahme: Es gibt viele Fälle, in denen Löwen und andere Großkatzen zum Verkauf oder zur Unterhaltung angeboten werden.

Bleiben Sie dran und erfahren Sie mehr über Nikola und wie er sich bei FELIDA einlebt.

Nach der Notrettung in Montenegro im Juni 2022 hat sich Nikola zu einem starken, selbstbewussten Löwen entwickelt. Er ist sehr energiegeladen und liebt es, mit all dem zu spielen, was ihm das Team in den Niederlanden zur Verfügung stellt.

Nikolas Tierarztuntersuchung vom letzten Monat ergab, dass er sehr gesund ist und nun bereit ist, Vasylyna kennenzulernen. Die junge Löwin wurde Anfang Juni aus der Ukraine gerettet. Nachdem sie sich bei FELIDA eingelebt hatte, hatten Nikola und Vasylyna nun die Gelegenheit, sich zum ersten Mal zu treffen. Sie wurde in ein größeres Gehege neben der jungen Löwin verlegt. Es dauerte eine Weile, bis sich die neuen Nachbarn aneinander gewöhnt hatten, aber es sieht so aus, als ob die beiden geretteten Löwen sich sehr gern haben. Bleiben Sie dran für weitere Neuigkeiten über Nikola und Vasylyna.

Nachdem sie einige Monate lang Nachbarn waren, öffnete das Team von FELIDA mit Unterstützung der Kolleg:innen von LIONSROCK das Tor für eine gemeinsame Zukunft. Nikola und Vasylyna konnten sich treffen, ohne dass ein Zaun zwischen ihnen stand. Beide brauchten ein wenig Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen, da es ihre erste Begegnung mit einem anderen Löwen war. Sie kommen sich aber mehr und mehr näher und es sieht sehr vielversprechend aus. Bleiben Sie dran!

Die Vergesellschaftung der beiden Löwen ist erfolgreich verlaufen. Nun sind sie bereit für LIONSROCK in Südafrika.

Ein solch langer Transfer ist alles andere als ein Kinderspiel! Ein Team von Spezialist:innen und ein Tierärzteteam hat die Tiere und die Logistik monatelang vorbereitet. Genehmigungen mussten eingeholt, die entsprechenden Transportmittel organisiert und in LIONSROCK alles für die Neuankömmlinge vorbereitet werden.

In FELIDA bereitete unser Team die beiden Junglöwen bestmöglich auf den Transfer vor. Wir haben mit ihnen täglich Kistentraining gemacht. Das dient dazu, die Tiere mit den Transportkisten vertraut zu machen, damit sie nicht unter Narkose gesetzt werden müssen. Das Kistentraining verlief sehr gut. Nikola brauchte etwas mehr Zeit und Anleitung, aber beide Löwen sind erfolgreich in ihre Transportkisten gestiegen und sicher in Südafrika angekommen, wo sie sich nun in ihrem neuen Zuhause einleben und zum ersten Mal die afrikanische Sonne auf ihrer Haut spüren können.