Rettung Bärinnen Svetla und Mima
Ihr Leben lang mussten die beiden Bärinnen für Touristen „tanzen“
Vor 2007, bevor wir diese beiden wundervollen Bären von ihren Ketten befreien konnten, mussten sie „tanzen“, um für ihren Besitzer Geld zu verdienen.
Wenn sie nicht gerade „arbeiten“, wurden sie hinter dem Haus ihres Besitzers mit Ketten angebunden. Sie lebten in konstanter Verzweiflung und zeigten stereotypes Verhalten, wippten ihre Köpfe von einer Seite zur anderen und scharrten durchgehen im Boden. Jahrelang wurden ihnen Zucker, Alkohol und süße Getränke gefüttert.
Die Familie, die die beiden hielt, waren seit Generationen Bärenhalter. Der Urgroßvater der Familie war 12 Jahre alt, als er begann die Bären für das Vergnügen von schaulustigen Touristen zu trainieren. Während einem Gespräch mit der Familie, haben seine Verwandten einen kleinen Buben hochgehoben und neben einen Bären gesetzt. Sie behaupten, dass dies zeigt, wie freundlich und harmlos der Bär ist. Aber die Wahrheit ist sogar noch grausamer, als das was man mit bloßem Auge erkennen konnte.
Svetla und Mima wurden als kleine Bärenjungen aus einem Zoo genommen und trainiert, indem sie gezwungen wurden, auf heißen Metallplatten zu stehen, während Musik spielte. Diese äußerst schmerzhafte Konditionierung führte dazu, dass wann immer die Bärinnen Musik hörten, erinnerten sie sich an den Schmerz – und begannen zu tanzen. Mehrmals im Jahr wurden sie brutal festgehalten und bekamen ihre Krallen geschnitten. Es wird angenommen, dass diese Praktik genauso schmerzhaft ist, wie einem Mensch die Finger abzuschneiden.
Obwohl es mehrere Versuche gab diese Grausamkeit 1993 zu beenden, hatten die Behörden leider keinen Ort, wo sie die Bären hinbringen hätten können. Das Gesetz gegen die Haltung von Tanzbären konnte deswegen nicht strikt vollzogen werden und den Roma Familien war es mit einer Lizenz weiterhin erlaubt die Bären zu halten, bis ein geeingetes Schutzzentrum für sie gefunden werden konnte. Das bedeutete, dass die Bären das Leid noch viel länger ertragen mussten. Erst in 1998 wurde das Training und Tanzen von Bären in Bulgarien verboten.
Die Bulgarische Regierung trat an VIER PFOTEN und die FONDATION BRIGITTE BARDOT heran und ein geeignetes Tierschutzzentrum für misshandelte Bären konnte gebaut werden – ein "Himmel" names BÄRENWALD Belitsa konnte weit oben in den schönen Bergen im Jahr 2000 eröffnet werden.
Trotzallem konnte die grausame Tradition der Tanzbären in Bulgarien erst 2007 beendet werden, als die drei letzten Tanzbären (Svetla, Mima und ein weiterer Bär namens Misho) ihren Besitzern im Dorf Getsovo, ca. 400km östlich von Sofia, Bulgarien, abgenommen wurden.
Seitdem verbietet das bulgarische Gesetz jegliche Privathaltung von Bären. Kein Bär wird in Bulgarien jemals mehr diese Grausamkeit durchleiden müssen.
Ein Leben ohne Ketten
Svetla, geboren 1990, ist eine große und schöne Bärin in ihren besten Jahren mit kurzem und scheinendem Fell. Bereits kurz nach ihrer Ankunft im Tierschutzzentrum teilte sie sich ihr Gehege friedlich mit den Bären Misho und Mima. Jetzt lebt sie noch mit anderen Bären und ihr bester Freund scheint der Bär Stefan zu sein.
In den letzten Tagen bevorzugt sie es bei heißem und sonnigen Wetter herumzuliegen. Svetla scheint einen Lieblingsplatz für ihre Entspannung zu haben und kann immer exakt dort beobachtet werden. Ihr Platz liegt sehr versteckt, tief im Wald und abseits der Besucher. Nur die Besucher, die ganz genau den Wald beobachten, können sie manchmal während einer Führung entdecken. Svetla hat ihre Ruhe gefunden.
Mima, geboren 1997, ist bekannt dafür, sehr aktiv zu sein und kann ganz leicht den ganzen Tag beobachtet werden. Aber natürlich, so wie alle anderen Bären auch, genießt sie ein Mittagsschläfchen an heißen Tagen versteckt in den schattigen Büschen.
Vor kurzem hat sie eine tägliche Routine entwickelt, wenn die Sonne gerade nicht so heiß ist am Spätnachmittag, geht sie zusammen mit ihrem Freund Monti nach Futter suchen. Dann sieht man die beiden an der oberen Seite ihres großflächigen Geheges spazieren, wo sie manchmal am Infocenter vorbeikommen. Abseits von dieser Zeit, verbringen sie ihre Tage in anderen Teilen des Geheges.