Intensive Hühnerhaltung
Mehr als 300 Eier pro Jahr: Hochleistungs-Hühner in der Eierindustrie
Hühner sind vermutlich die am häufigsten vom Menschen geschlachteten Nutztiere weltweit: Geschätzt 45 Milliarden Hühner werden jedes Jahr für Hühnerfleisch getötet.
Der Vorfahre unseres Haushuhnes ist ein Wildhuhn mit dem Namen Bankivahuhn, das aus Südostasien stammt. Es legt ca. 20 Eier im Jahr. Erste Hinweise auf die Domestikation des Huhnes sind auf etwa 2000 v. Chr zu datieren.
Insgesamt gibt es heute drei Gruppen von sogenannten Nutzhühnern. Auf der einen Seite die hochspezialisierten Masthühner, die zur Fleischerzeugung gehalten werden und Legehennen, die in der Eierindustrie genutzt werden. Auf der anderen Seite das sogenannte Zweinutzungshuhn. Hennen von Zweinutzungshühnern legen im Vergleich zu Hochleistungslegehybriden weit weniger Eier (ca. 150 – 200 Eier im Jahr), aber dafür wachsen die Hähne etwas schneller als Hähne aus reinen Legelinien, aber langsamer als hochspezialisierte Masthühner.
VIER PFOTEN setzt sich für eine nachhaltige Hühnerzucht mit Fokus auf das Zweinutzungshuhn ein.
Als spezialisierte Legehennen bezeichnet man weibliche Hühner, die dazu gehalten werden Eier zu legen. In der heutigen intensiven Eierindustrie werden meist Hybriden gehalten, deren Legeleistung über die Jahre durch intensive Zucht in die Höhe getrieben wurde. Mit rund 300 Eiern pro Jahr legt eine Henne heute gut 120 Eier mehr als vor 50 Jahren.
Dies kann vermehrt Gesundheitsprobleme bei den Hennen mit sich bringen. Der größte Teil der in Deutschland verkauften Eier stammt weiterhin aus der Bodenhaltung, in der die Tiere keinen Zugang ins Freie haben. Bei der Bodenhaltung leben neun Hennen pro Quadratmeter in teils sehr großen Anlagen. Wie in der Käfighaltung mangelt es den Hennen auch hier an Beschäftigung. Das Ausleben natürlicher Verhaltensweisen ist ebenfallsstark eingeschränkt.
Masthühner wurden dagegen auf extreme Tageszunahmen gezüchtet, um möglichst viel Fleisch in möglichst kurzer Zeit zu erzeugen. Viele Masthühner sind gerade mal vier Wochen alt, wenn sie geschlachtet werden. Trotz der extrem kurzen Lebensdauer leiden dann schon viele an Gesundheitsproblemen aufgrund der Qualzucht.
Das Einfangen der Hühner für den Transport zum Schlachthaus ist für Legenhennen als auch Masthühner oft mit extremem Stress verbunden und führt oft auch zu schweren Verletzungen, wie etwas Knochenbrüchen, vor allem bei den Legehennen, die aufgrund der hohen Legeleistung oft unter Osteoporose leiden
was sie wissen sollten
- Küken werden heute in riesigen Brutmaschinen ausgebrütet, ohne jeglichen Kontakt zur Mutter.
- Ein Huhn kann unter besten Bedingungen 7-10 Jahre alt werden. In der Intensivtierhaltung werden Legehennen meistens kaum älter als 20 Monate.
- Versteckte Eier: Jedes zweite Ei wird verarbeitet. Eine Kennzeichung der Haltungsform ist aber auf Produkten mit verarbeiteten Eiern nicht zwingend vorgeschrieben. Deshalb ist es wichtig, nur solche verarbeiteten Produkte zu kaufen, auf denen die Haltungsform ausgewiesen ist.
Vier pfoten fordert
- Ausstieg aus der Käfighaltung von Legehennen (sämtliche Käfigsysteme) – in der gesamten EU.
- Generelle Kennzeichnungspflicht von Ei-enthaltenden Produkten nach Haltungsform der Legehennen.
Was sie für Legehennen tun können
- Verzichten Sie so oft wie möglich auf Eier und nutzen Sie Ei-freie Alternativen Wenn Sie sich für den Kauf von Eiern entscheiden, kaufen Sie keine Eier aus Käfig- oder Bodenhaltung, sondern Bio- oder Freilandeier
- Achten Sie auf die Zutaten bei verarbeiteten Produkten: Kaufen Sie Ei-freie oder Bio-Produkte.
- Prüfen Sie immer den Stempel auf dem Ei – lassen Sie sich nicht täuschen durch Begriffe wie „Kleingruppenhaltung“, „Bauern-Ei“ oder „Land-Ei“ Fragen Sie bei Herstellern von verarbeiteten Produkten mit Ei gezielt nach, aus welcher Haltungsform diese stammen.
- Fragen Sie im Restaurant nach, aus welcher Haltungsform die Eier in den Gerichten stammen
Quellenverweis
2. EFSA Panel on Animal Health and Animal Welfare (AHAW), Nielsen SS, Alvarez J, Bicout DJ, Calistri P, Canali E, Drewe JA, Garin-Bastuji B, Gonzales Rojas JL, Gortázar Schmidt C, et al. Welfare of laying hens on farm. EFSA Journal. 2023;21(2):e07789. doi:10.2903/j.efsa.2023.7789
3. Poultry Science Symposium, Perry GC, editors. Welfare of the laying hen. Wallingford, Oxfordshire, UK ; Cambridge, MA, USA: CABI Pub; 2004. (Poultry science symposium series).
4. Chauvin C, Hillion S, Balaine L, Michel V, Peraste J, Petetin I, Lupo C, Le Bouquin S. Factors associated with mortality of broilers during transport to slaughterhouse. Animal. 2011;5(2):287–293. doi:10.1017/S1751731110001916
5. Drain ME, Whiting TL, Rasali DP, D’Angiolo VA. Warm weather transport of broiler chickens in Manitoba. I. Farm management factors associated with death loss in transit to slaughter. The Canadian Veterinary Journal. 2007;48(1):76–80.
6. Eltahan HM, Cho S, Rana MM, Saleh AA, Elkomy AE, Wadaan MAM, Alagawany M, Kim IH, Eltahan HM. Dietary exogenous phytase improve egg quality, reproductive hormones, and prolongs the lifetime of the ag.