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Nistplatz gesucht: Jetzt Nistkästen aufhängen und heimische Vögel in der Brutzeit unterstützen
VIER PFOTEN gibt Tipps und Anleitungen für Vogelbehausungen
Hamburg, 17. Februar 2025 – Der Frühling steht vor der Tür, und mit ihm beginnt für viele Vögel die Suche nach einem sicheren Brutplatz. Doch die fortschreitende Bebauung sowie das Abholzen von Knicks und Sträuchern machen es den heimischen Vogelarten schwer, geeignete Nistplätze zu finden. „Mit Nistkästen kann man Meisen, Zaunkönigen und Rotkehlchen einen sicheren Unterschlupf für die Aufzucht ihres Nachwuchses bieten und die Natur unterstützen – eine tolle Möglichkeit, auch Kindern die heimische Vogelwelt näherzubringen", sagt Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin in der TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN, und gibt Tipps rund um das Thema Nistkästen.
Wichtig ist, die Nistkästen bis spätestens Mitte März oder Anfang April aufzuhängen – danach sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die Vögel sie noch annehmen.
Frühjahrsputz für Nistkästen
Wer bereits Nistkästen im Garten oder auf dem Balkon aufgehängt hat, sollte diese vor der Brutzeit gründlich reinigen, um die Vögel vor Schmutz und Parasiten zu schützen. Die ersten Vögel sind schon auf der Suche. Haben die Tiere erst einmal mit dem Nestbau begonnen, sollten sie nicht mehr gestört werden. „Es reicht, die Nistkästen einmal im Jahr zu reinigen – am besten vor oder nach der Brutzeit“, sagt Eva Lindenschmidt. „Dabei sollte man den Kasten nur ausklopfen und ausfegen - auf chemische Reinigungsmittel sollte man unbedingt verzichten.“
Auf den richtigen Ort kommt es an.
Nistkästen finden auch auf kleinen Balkonen ausreichend Platz. Die wichtigsten Kriterien sind ein windgeschützter Platz und eine günstige Ausrichtung des Einfluglochs. „Idealerweise sollte das Einflugloch nicht zur Wetterseite nach Westen oder in die pralle Sonne zeigen“, empfiehlt die Expertin. „Die beste Ausrichtung ist nach Osten.“ Auch sollten die Nistkästen nicht zu niedrig aufgehängt werden - mindestens zwei Meter über dem Boden. „Achten Sie darauf, dass die Vögel in Ruhe brüten können. Ein Kasten direkt neben der Terrasse oder über der Lieblingsbank könnte sie stören“, rät die Diplom-Biologin.
Nistkastenbau leicht gemacht.
Ein Nistkasten muss nicht teuer sein – mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich die Brutstätte leicht selbst bauen. Im Internet gibt es zahlreiche Bauanleitungen, die sich speziell an verschiedene Vogelarten richten. „Vögel haben unterschiedliche Ansprüche an ihre Behausung, und welcher Nistkasten der richtige ist, hängt vor allem von der Größe des Einfluglochs ab. Stare brauchen zum Beispiel größere Kästen als Meisen. Am besten ist es, ein paar Tage lang genau zu beobachten, welche Vögel sich im Garten oder vor dem Balkon aufhalten. Für Do-it-yourself-Projekte gibt es im Baumarkt Schnellbausätze aus unbehandeltem Holz, die sich leicht zusammenbauen und sogar individuell gestalten lassen – eine tolle Beschäftigung für die ganze Familie", ergänzt Wildtierexpertin Lindenschmidt.
TIERART Wildtierstation
Die TIERART Wildtierstation beherbergt und pflegt zahlreiche heimische Wildtiere wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Waschbären, Hasen oder Igel. Manche Schützlinge sind nur vorübergehende Gäste. Nachdem sie medizinisch versorgt wurden und wieder genesen sind, werden sie wieder in die Wildnis entlassen. Tiere, die nicht wieder in die freie Natur ausgewildert werden können, finden hier ein dauerhaftes, artgemäßes Zuhause.
Die TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN gibt auch Großkatzen, die unter mangelhaften Bedingungen in Zoos, Zirkussen oder in privater Gefangenschaft gehalten wurden, eine neue, artgemäße Heimat. Seit 2017 betreibt die TIERART Wildtierstation in Zusammenarbeit mit dem EU-LIFE-LUCHS-Projekt eine Auffangstation für Luchse. Im Jahr 2021 eröffnete auf dem Gelände der Wildtierstation die deutschlandweit erste Auffangstation für Luchswaisen. Hier werden verletzte oder verwaiste Luchse aus dem Wiederansiedlungsprogramm aufgenommen, gepflegt und anschließend in Maßweiler (Rheinland-Pfalz) ausgewildert.
Weitere Informationen über den Einsatz von VIER PFOTEN für Wildtiere finden Sie hier.
Eva Lindenschmidt steht für Interviews zur Verfügung.
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Corinna Madjitov
Pressesprecherin HeimtiereVIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.