Essbare Insekten
Insekten liefern viel Protein und gelten als Food-Trend – sind sie eine gute Alternative zu Fleisch?
Insekten zu essen ist nichts Neues
Insekten wurden immer schon in vielen Ländern in Afrika, Asien und Südamerika verzehrt. In den westlichen Ländern geht dies mit Abscheu und Ablehnung einher und doch ändert sich die Wahrnehmung in einigen Ländern langsam.
Die beliebtesten essbaren Arten sind Käfer, Raupen, Bienen, Wespen, Heuschrecken, Mehlwürmer, Seidenraupen und Ameisen. Ihr Nährstoffgehalt unterscheidet sich nicht von dem von Hühnerfleisch, Rind- und Schweinefleisch oder Fisch.
Abhängig von der Art sind Insekten reich an Aminosäuren, Vitaminen, Fettsäuren, Mineralstoffen und weiteren Mikronährstoffen (Spurenelementen) wie Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Phosphor, Selen und Zink.
Die meisten Menschen sind bereits mit Sojaschnitzel, Seitanburger und Lupinenwurst vertraut. Was neuerdings in den Supermärkten zu finden ist: Snacks und Fast-Food-Produkte, die Insekten enthalten. Besonders in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich gibt es eine große Auswahl an Produkten mit Insekten zu kaufen. Wir fragen uns: „Ist dies eine berechtigte Alternative zu pflanzenbasierten Fleischalternativen?“
Die Zucht von Insekten
Im Vergleich zur konventionellen Nutztierhaltung hat die Zucht von Insekten ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Insekten brauchen weniger Futter als beispielsweise Schweine oder Mastrinder, da sie Kaltblüter sind. Sie können eine Wiederverwertungsaufgabe für landwirtschaftlichen Mist übernehmen, weil sie auf biologischem Material oder biologischem Mist gezüchtet werden können. Im Allgemeinen produzieren Insekten deutlich weniger Treibhausgase und Ammoniak als Nutztiere. Im Vergleich zu Fleischkonsum ist Insektenverzehr also klimafreundlicher.
Unabhängig von den Vorteilen hinsichtlich der Umwelt und des Nährwertes sind Insekten jedoch Tiere und damit empfindsame Wesen. Obwohl die meisten Arten von Insekten noch recht unerforscht sind, gibt es genügend Hinweise auf kognitive Fähigkeiten bei ihnen. Sie haben soziale Kontakte, können Probleme lösen und verständigen sich untereinander. Ein gutes Beispiel sind Bienen. Mit der sogenannten Tanz-Sprache teilen sie den anderen Arbeitsbienen mit, wo Pollen und Nektar zu finden sind.
Tatsächlich wissen wir wenig über Schmerz und Unwohlsein von Insekten. Wenn wir aber in Betracht ziehen, dass Sprache und Verständigungsweisen möglich sind, kann man davon ausgehen, dass Insekten auch Schmerzen fühlen. Daher müssen auch Insekten auf tierfreundliche Art gezüchtet werden, um das Tierwohl zu gewährleisten. Das schließt Tötungsmethoden mit ein, in denen auf eine Minimierung des Leidens geachtet wird.
Fazit: In den Fragen der Nahrungseffizienz und der Umweltbilanz ist Insektenverzehr dem Konsum von herkömmlichen Fleisch überlegen. Im Vergleich zu einer pflanzenbasierten Ernährung haben Insekten jedoch keine Vorteile, denn diese ist ebenfalls effizient und umweltfreundlich, zudem müssen hier keine Tiere getötet werden. Die vegane Ernährungsweise ist am besten für Tiere und Umwelt.